Fairer Handel mit Diamanten
Hamburg (ots)
Im internationalen Diamantenhandel gibt es einen neuen, ungewöhnlichen Mitspieler: Die Fair Trade e.V. aus Wuppertal. Die kirchlich getragene Organisation setzt sich zwar normalerweise für den "fairen Handel" mit klassischen Produkten wie Kaffee, Honig oder Flechtkörben aus ländlichen Kooperativen ein. Doch in den vergangenen Jahren hat sie mit geholfen, einen alternativen Beschaffungsweg für das Luxusprodukt Diamanten zu organisieren. Denn: "Beim Diamantenschürfen und -schleifen ist es wie bei unseren klassischen Produkten", sagt Martin Kunz von Fair Trade in der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT, "die Arbeiter bekommen bloß einen winzigen Bruchteil des Enderlöses".
"Fair" gehandelte Diamanten sind bisher erst in ganz kleinen Stückzahlen erhältlich, und zwar bei einem Juwelenversand in Florida und bald bei einem Partnerunternehmen in Deutschland. Die Rohlinge stammen aus einer Genossenschaft in Lesotho, die am Gewinn der Steine beteiligt wird statt Lohnarbeit zu leisten. Von dort werden die Steine ins indische Diamantenschleifer-Zentrum Surat verschickt, wo nach "Fair Trade"-Erkenntnissen Hungerlöhne und auch Kinderarbeit üblich sind. Der Verein spannt stattdessen Arbeiter der örtlichen Gewerkschaft ein, die auf Mindeststandards achten will. Das letzte Glied der Handelskette - interessierte Verbraucher in reichen Ländern - wollen Kunz und seine Juwelier-Partner schon reichlich gefunden haben. "Der Absatz wird das kleinste Problem."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 36/2000 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 31. August 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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