In der ZEIT: Johannes Rau und Herta Däubler-Gmelin kritisieren Guben-Prozess
Hamburg (ots)
Bundespräsident Johannes Rau und Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin haben das Urteil gegen die elf Rechtsextremisten von Guben kritisiert. In der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT sagte Däubler-Gmelin, sie halte die Urteile wie auch das gesamte Verfahren "für sehr problematisch".
Rau erklärte im ZEIT-Interview, auch er gehöre zu denen, "die das Urteil als sehr milde empfunden haben". Der Bundespräsident äußerte sich darüberhinaus kritisch über den generellen Umgang der Justiz mit rechtsextremistischen Straftätern. "Noch schwerer wiegt, dass bei solchen Taten häufig eine zu lange Zeit zwischen der Tat und der Strafe verstreicht. Wer als 15-Jähriger einen Brandsatz wirft und als 19-Jähriger verurteilt wird, lässt sich nicht mehr beeindrucken."
Im Prozess um die tödliche Hetzjagd auf drei afrikanische Asylbewerber in Guben hatte das Cottbusser Landgericht in der vergangenen Woche elf Angeklagte schuldig gesprochen. Die höchste Strafe war eine Verurteilung zu drei Jahren Jugendhaft. Zwei Angeklagte hatte das Gericht lediglich verwarnt.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 48/2000 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 23. November 2000 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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