Internes Thierse-Papier in der ZEIT: Ostdeutschland steht "auf der Kippe"
Hamburg (ots)
Wolfgang Thierse, stellvertretender Vorsitzender der SPD, hat in "Fünf Thesen zur Vorbereitung eines Aktionsprogramms für Ostdeutschland" eine niederschmetternde Bilanz der Entwicklung in den neuen Bundesländern gezogen. In der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT werden Passagen des parteiinternen Papiers zitiert:
- "Eine ehrliche Bestandsaufnahme muss feststellen, dass die wirtschaftliche und soziale Lage in Ostdeutschland auf der Kippe steht."
- "Das ostdeutsche Wirtschaftswachstum bleibt seit einigen Jahren hinter dem im Westen zurück."
- "Die konjunkturelle Abkoppelung des Ostens und die damit zusammenhängende Ost-West-Spaltung des Arbeitsmarktes führt zwangsläufig zu steigender Abwanderung qualifizierter und mobiler Arbeitskräfte sowie Auszubildender von Ost nach West. Dazu leisten die Arbeitsvermittlung und die Berufsberatung in bester Absicht Beihilfe."
- "Solange ostdeutsche Identität und gesamtdeutsche Identifikation als Widerspruch erfahren werden, sind sie auch der Boden, auf dem nostalgische und nationalistische Identifikationen wachsen. Eine der Ursachen dafür liegt in der Öffentlichkeit selbst, in der Ostdeutsche fremd, in der Regel Objekt der Betrachtung, nicht Subjekt der Selbstaufklärung sind."
"Ostdeutschland ist durch eine ,Zweidrittelgesellschaft' gekennzeichnet, die sich spiegelbildlich zur westdeutschen verhält. Nur das obere Drittel hat sich erfolgreich integriert und entspricht nach westlichem Muster der gesellschaftlichen Mitte."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 02/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 4. Januar 2001 ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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