Charlotte Roche will nicht ernst genommen werden
Hamburg (ots)
Charlotte Roche hasst Schriftsteller, die ernst genommen werden wollen. Dem ZEITmagazin sagte sie: "Wenn jemand mein Buch falsch versteht, dann mache ich doppelt und dreifach mit. Wenn mich jemand auf Pornografie reduzieren will, dann sage ich: Gern, und steige voll drauf ein. Alles andere finde ich total peinlich."
Aus Anlass des Erscheinens von "Schoßgebete", Roches zweitem Roman nach dem Erfolgsdebüt "Feuchtgebiete", sagte Roche, die Protagonistin aus "Feuchtgebiete" sei eine reine Kunstfigur gewesen und sie habe die Kritiker damals an der Nase herumgeführt. Damals sorgten vor allem die expliziten Sexszenen des Romans für Furore.
In "Schoßgebete" geht es um eine verheiratete Frau, die durch den Unfalltod ihrer Brüder traumatisiert ist, und die sich zurück ins Leben kämpft - auch mit Hilfe von Sex. Auf die Frage, warum Sex die Antwort auf den Tod sei, antwortete Roche: "Sex ist so lebensbejahend, weil er ohne den Kopf auskommt, nur der Körper agiert. Wenn ich mit meinem Mann schlafe, muss ich an nichts mehr denken, vergesse alle meine Ängste. Wenn ich keinen Sex habe, habe ich Angst."
In dem Interview geht es auch um weibliche Rollenbilder. Charlotte Roche sagte dazu: "Ich finde Frauen, die langsam verfallen, viel schöner. Das ist eine Gelassenheit, von der ich glaube, dass sie auch Männer anzieht. Ein Frauenbauch, Stillbrüste, Hängebrüste - Frauen sollten das an sich akzeptieren, dann können sie sich auch im Bett gehen lassen."
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