ZEIT: Neuropathologe Walter Schulz-Schaeffer hält die Gefahr einer deutschen Creutzfeldt-Jakob-Krankheit-Epidemie für gering
Hamburg (ots)
Der Neuropathologe Walter Schulz-Schaeffer vom Göttinger Referenzzentrum für Prionenerkrankungen, zieht in der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT ein Fazit aus dem Abschlussbericht über eine extreme Häufung der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJK) in Großbritannien: "Es wäre erschreckend, wenn sich nur aufgrund unsauberer Zerlegungspraktiken eine so hohe Zahl von Übertragungen des BSE-Erregers auf den Menschen ergibt." In dem Ort Queniborough mit 2500 Einwohnern waren gleich fünf Menschen dem Rinderwahn zum Opfer gefallen - und das bei nur 94 vCJK-Fällen in Großbritannien.
Sollte Fleisch, das lediglich mit infektiösem Hirngewebe in Kontakt kam, der Auslöser der Epidemie gewesen sein, dann hält Walter Schulz-Schaeffer eine sehr hohe Anzahl von vCJK-Toten in Zukunft für möglich. Denkbar sei aber auch, dass eine gleichzeitige Entzündung des Magen-Darm-Traktes die Anfälligkeit der Betroffenen für den BSE-Erreger erhöht habe. Auch häufige Mandelentzündungen unter Kindern und Jugendlichen könnten die Pforten in den Körper der Opfer geöffnet haben.
Die Gefahr einer deutschen vCJK-Epidemie hält Schulz-Schaeffer dennoch für gering. Dafür seien in Deutschland viel zu wenig infizierte Kühe in die Nahrungskette gelangt. Auf diese Weise müssten hierzulande auch nur ein tausendstel der britischen vCJK-Fälle befürchtet werden.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 14/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 29. März 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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