Ulrike Riedel, grüne Expertin für Gentechnik, übt in der ZEIT heftige Kritik an der biopolitischen Wende der Bundesregierung
Hamburg (ots)
Ulrike Riedel, grüne Expertin für Gentechnik und vor kurzem als Abteilungsleiterin aus dem Bundesgesundheitsministerium entlassen, übt in der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT in einem ausführlichen Gespräch grundsätzliche Kritik am Koalitionspartner SPD und an der eigenen Partei.
Die SPD sei in der Biopolitik erst aufgewacht, "als in Großbritannien die Debatte über das therapeutische Klonen in ihre Endphase kam und Tony Blair verkündete, sein Land wolle in Europa die Nummer eins in der biomedizinischen Forschung werden. Da erst kam das Signal des Kanzlers, die Biopolitik zur Chefsache zu machen." Bald darauf folgte ihre Entlassung, die sie als "Signal für eine biopolitische Wende" wertet.
An ihrer eigenen Partei kritisiert sie unter anderem, dass das Problembewusstsein für praktische Fragen der Gentechnik derzeit "bei den meisten Grünen" noch fehle. "Das heutige Dilemma der Grünen" sei überdies, "dass sie es als Regierungspartei mit ihrer Orientierung an grundlegenden Werten schwer haben, sich gegenüber wirtschaftlichen Interessen zu behaupten." "Aber vielleicht", fährt Ulrike Riedel fort, "ist ja die Wertebasis der Grünen inzwischen selbst ein Mythos ... Zumal auch die Grünen sich schnell zurücknehmen, wenn es um die deutsche Wirtschaft geht."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 17/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 19. April 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Gesprächs kann angefordert werden.
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