"Die CDU in Niedersachsen hätte sich viel ersparen können, wenn sie
mich damals eingestellt hätte"
Sigmar Gabriel in der ZEIT über
seine Lehrjahre
Hamburg (ots)
Sigmar Gabriel, 42, seit 1999 Regierungschef in Niedersachsen und der jüngste Ministerpräsident eines deutschen Bundeslandes, spricht in der neuen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT über seine Lehrjahre.
Wegen der Trennung seiner Eltern und eines 7jährigen Sorgerechtsprozesses landete Sigmar Gabriel fast auf der Sonderschule. Als seine Mutter des Sorgerecht für ihn bekam, wurde er einer der Besten in der Klasse, sein Lehrer empfahl ihn für das Gymnasium - doch Gabriels Vater hielt die Realschule für ausreichend. "Ich war ein guter Realschüler und durfte nach der zehnten Klasse in die zehnte Klasse des Gymnasiums wechseln." Nach dem "rustikalen" Klima der Realschule, "Prügeleien gehörten zum Alltag", erlebte er nun einen "Kulturschock" - erstmals kam er in eine gemischte Klasse und "schlagartig spielten Prügeleien keine Rolle mehr".
Mit 15 Jahren kam Sigmar Gabriel zu den "Falken", dem Kinder- und Jugendverband der SPD. "Dort habe ich sehr viel über Pädagogik und Politik gelernt. Wer ein Zeltlager mit 400 Kindern und 150 Jugendlichen geleitet hat, den kann nichts mehr erschüttern." Durch die Arbeit mit Jugendlichen wurde sein Interesse für den Beruf des Lehrers geweckt. Er studierte in Göttingen Germanistik, Soziologie und Politik. "Das Wichtigste, was ich an der Universität gelernt habe, war, in der politischen Analyse schonungslos zu sein, auch dann, wenn's weh tut."
"Ich wäre gern Lehrer geworden, doch damals hatte die CDU-Landesregierung einen Einstellungsstopp beschlossen. Deshalb wurde ich Dozent in der Erwachsenenbildung und dann Landtagsabgeordneter. Die CDU in Niedersachsen hatte sich viel ersparen können, wenn sie mich damals eingestellt hätte."
Den kompletten ZEIT-Beitrag (DIE ZEIT Nr. 40, EVT 27.09.2001) zu dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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