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DIE ZEIT

"Kann 'Antwort' nur Vergeltung bedeuten?"
Helmut Schmidt: "Man muss die eigene öffentliche Meinung vor Hysterie bewahren."

Hamburg (ots)

"Bis zur Stunde hat Washington trotz extremer
Nervosität keinen wesentlichen Fehler begangen", schreibt Helmut
Schmidt in der neuen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT, "Dies gilt
auch für die kraftvolle Kongress-Rede des Präsidenten. Sie brachte
weltpolitische Vernunft ins Gleichgewicht mit Handlungswillen und
militärischer Einsatzbereitschaft." Der ehemalige Bundeskanzler, der
im Kampf gegen die deutsche RAF bestehen musste, rät Washington zu
"kühler, pragmatischer Vernunft": "Es muss eine überragende Maxime
der angegriffenen USA sein, die Zahl weiterer Menschenopfer so klein
wie nur möglich zu halten."
Kein Glaube rechtfertige Terror. Einer der großen weltumfassenden
Fehler sei, sagt Schmidt, dass "Unsere Priester und Pastoren, unsere
Mullahs und Rabbiner allezu lange versäumt haben, jeglicher
Feindschaft zwischen den Religionen entgegenzutreten". Nun gelte es,
die eigene öffentliche Meinung vor Hysterie zu bewahren. "Weil
offenbar eine multinationale islamistische Organisation hinter den
Terroranschlägen in Amerika steckt, ist es dringend geboten, jedwedem
Hass gegen die Weltreligion des Islam entgegenzutreten. Deshalb war
Präsident Bushs demonstrativer Besuch in einer Moschee notwendig. "
Die Angst vor einer Weltwirtschaftskrise teilt Schmidt nicht:
"Dagegen steht einerseits die unerhörte Vitalität der amerikanischen
Nation und zum anderen die Depressions-Erfahrung der Regierung in
Amerika und Europa, sie wissen seit den dreißiger Jahren, was in
solcher Gefährdung zu tun wäre". Aber: "Eine Ölkrise könnte die
Weltwirtschaft in ernstere Turbulenzen bringen. Diese Erwägung führt
noch einmal zur Grundregel zurück: kühle, praktische Vernunft."
Helmut Schmidt: "Die amerikanische Regierung und der Kongress
können auf den solidarischen Willen Europas und Deutschlands bauen.
Er könnte nur dann beeinträchtigt werden, wenn Washington es an
Informationen und Konsultationen fehlen lassen oder unangemessen
reagieren sollte. Deshalb bleibt für Washington auch in Zukunft
abwägende Vernunft geboten."
Den kompletten ZEIT-Beitrag (DIE ZEIT Nr. 40, EVT 27.09.2001) zu
dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei 
Elke Bunse oder Verena Schröder
ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
(Tel. 040/ 3280-217, -303, Fax 040/ 3280-558, 
e-mail:  bunse@zeit.de,  schroeder@zeit.de)

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