Todesgefahr durch Gummigeschosse, Tränengas und Elektroschocks / Bundeswehr und Polizei rüsten sich mit Wunderwaffen auf
Hamburg (ots)
Bundeswehreinheiten im Kosovo werden jetzt mit "nichttödlicher" Wuchtmunition ausgerüstet, berichtet die Wochenzeitung DIE ZEIT in ihrer neuen Ausgabe. Die Sondermunition wurde im Schnellverfahren von Verteidigungsminister Scharping für die KFor-Truppen genehmigt. "Auf 50 Meter Entfernung verpasst man dem Gegner einen Schlag wie Mike Tyson", erklärt Oberstleutnant Roland Kraußer. Auch die Lufthansa gab in der vergangenen Woche bekannt, dass einige Flüge künftig von Bundesgrenzschützern mit Gummimunition und Elektroschockpistolen -sogenannte Taser - begleitet werden. Wie bei den militärischen Einsätzen sollen sie in allen Fällen den Gegner vorübergehend außer Gefecht setzen, aber nicht töten.
Menschenrechtsoragnisationen bewerten den "Krieg ohne Blut" aber vor allem als Propaganda. "Nichtletale Waffen sind eine PR-Technologie", so Steve Wright von der britischen Menschenrechtsorganisation Omega Foundation, denn "trotz der verführerischen Rhetorik werden sie jedoch mehr Gewalt provozieren und noch stärkere Repressionen ermöglichen". Bei nicht sachgerechtem Einsatz können sie durchaus zu schweren Verletzungen, im schlimmsten Fall zum Tod führen. Kritiker fordern daher eine Begutachtung der scheinbar harmlosen Waffen durch unabhängige Institute.
Den kompletten ZEIT-Text (DIE ZEIT Nr. 42, EVT 11.10.2001) zu dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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