"Ansammlung von uniformierten Duckmäusern"
Berliner GdP-Chef
Schönberg erhebt in der ZEIT schwere Vorwürfe gegen die
Polizeiführung in der Bundeshauptstadt
Hamburg (ots)
Eberhard Schönberg, Berliner Landesbezirksvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), erhebt in der neuen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT massive Vorwürfe gegen die Polizeiführung der Bundeshauptstadt. Berliner Polizisten, sagt er, sind von ihrem Präsidenten Hagen Saberschinsky, der zum Monatsende in Pension geht, seit Jahren schikaniert, gegängelt und verunsichert worden. Das "Klima der Angst" schwächt jetzt den Einsatzwillen der Beamten - dies ausgerechnet in einer Zeit, da die Anforderungen an die Sicherheit in Berlin enorm gestiegen sind.
"Kein anderes Bundesland", sagt Schönberg, "leistet sich zwei Staatssekretäre beim Innensenator, und dies nur, damit zu jeder Zeit ein Staatssekretär präsent ist, der die Polizei im Griff behält." Zwecks Machterhaltung, so Schönberg weiter, "musste die Polizei gleichgeschaltet' werden." Insofern sei Hagen Saberschinsky für CDU und SPD eine "ideale Figur" gewesen, weil er die Polizeibehörde vor der Öffentlichkeit abzuschirmen versucht habe und intern einen "autokratischen Führungsstil der sechziger Jahre praktizierte". Entstanden ist eine "geistige Monokultur, die zu absurden Ritualen führt: Führungskräfte müssen einander ständig die Meinung des Polizeipräsidenten vorbeten, um in dieser Behörde beruflich überleben zu können."
Von dem neuen Polizeipräsidenten, der in wenigen Wochen bestimmt wird, erwartet der Berliner GdP-Chef, dass er es sich "zur Aufgabe macht, diese tief verunsicherte, schlecht geführte und miserabel ausgestattete Behörde von Grund auf zu modernisieren." Eine "Ansammlung von uniformierten Duckmäusern", sagt Schönberg, ist nicht in der Lage, professionell zu handeln.
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 44, EVT 25.10.2001) zu dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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