National Book Award-Gewinner Jonathan Franzen: "Je besser die Bücher, desto uninteressanter der Autor"
Hamburg (ots)
Der amerikanische Schriftsteller Jonathan Franzen, der mit seinem Roman "The Corrections" auf Platz eins der "New York Times"-Bestsellerliste kletterte, kritisiert in der neuen Ausgabe der ZEIT seinen Berufsstand: "Schriftsteller sind schrecklich langweilige Personen, und mir tun die Journalisten leid, die über sie schreiben müssen. Als Faustregel gilt: Je besser die Bücher, desto uninteressanter der Autor."
Franzen, der jetzt den begehrten National Book Award erhielt, findet im Ehrgeiz und in Konkurrenz-Kämpfen seine Antriebsfeder: "Ich kenne Leute, die sind genauso ehrgeizig wie ich - aber keinen, der noch ehrgeiziger ist. Ich habe diesen extrem talentierten Schriftsteller-Freund, David Wallace. Wenn der ein Buch schreibt, fühle ich mich schrecklich, weil es so gut ist. Und dann versuche ich ein Buch zu schreiben, das noch besser ist als seins, dann fühlt er sich schrecklich, und so geht es immer weiter."
Seine Eltern erwarteten, dass er etwas Nützliches für die Gesellschaft tun müssen: "Als ich beschloss, Schriftsteller zu werden - ein herrlich nutzloser Beruf -, wollte ich meinen Eltern beweisen, dass das trotzdem etwas Wertvolles ist - obschon ich kein Medikament entwickele oder das Universum erforsche.
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 6, EVT 31.01.2002) zu dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse oder Verena Schröder, ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.: 040/ 3280-217, -303, Fax: 040/3280-558, e-mail: bunse@zeit.de, schroeder@zeit.de).
Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell