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DIE ZEIT

Bundeskanzler Gerhard Schröder: "Unsere Spürpanzer haben mit dem Irak nichts zu tun"

Hamburg (ots)

Bundeskanzler Gerhard Schröder rechtfertigt im
Gespräch mit der Wochenzeitung DIE ZEIT die Entsendung deutscher
Fuchs-Spürpanzer nach Kuwait: "Die Fuchs-Panzer sind dort in exakter
Beachtung des Bundestagsbeschlusses, also für die Aktion Enduring
Freedom. Dieser Auftrag hat mit dem Irak nichts zu tun."
Bislang gebe es keine "aktuellen Angriffspläne" der Amerikaner
gegen den Irak. Saddam Hussein müsse aber Waffeninspektoren ins Land
lassen, sagt der Bundeskanzler: "Das entspricht internationalen
Verpflichtungen, einem Beschluss der Vereinten Nationen - und das
muss politisch durchgesetzt werden. Ich wiederhole: politisch."
An die Adresse der Amerikaner sagt Schröder über angebliche
Verbindungen des Iraks zum Terrorismus: "Öffentlich wie intern gebe
ich immer den Rat, ohne glasklare Beweise nicht zu agieren und sich
militärisches Tun dreimal zu überlegen, wenn der Preis dafür der
Zerfall der Anti-Terror-Koalition ist."
Schröder will sich nicht in einen Rüstungswettlauf mit Amerika
begeben. Die Kritik der Vereinigten Staaten an zu geringen
Militärausgaben der Deutschen und der Europäer weist er zurück: "Ich
habe nicht die Absicht in einen Wettstreit einzutreten. Lasst uns
Sicherheit nicht nur auf militärische Stärke beziehen. Ich möchte,
dass Europa voller Selbstbewusstsein einen Sicherheitsbegriff
entwickelt, der auch die ökonomischen, die sozialen, die ökologischen
und entwicklungspolitischen Aspekte einbezieht."
Zum Streit um die Informationspolitik der Bundesregierung beim
Einsatz von KSK-Eliteeinheiten in Afghanistan sagt Schröder: "Wir
tragen diese Informationen nicht zu Markte. Wenn das
Öffentlichkeitspolitik sein soll, dann nicht mit mir. Wir würden die
Soldaten doch gefährden. Und wir haben nie gesagt, wir schicken die
Leute dahin, um sie am Ende nicht einzusetzen." Zu der Frage, warum
der SPD-Abgeordnete Helmut Wieczorek, Vorsitzender des
Bundestags-Verteidigungsausschusses, als erster den KSK-Einsatz
öffentlich bestätigt hatte, sagt Schröder: "Fragen Sie doch Helmut
Wieczorek! Auf die Antwort bin ich genauso gespannt wie Sie."
Das komplette  ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 10, EVT 28.02.2002) zu
dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse oder Verena
Schröder, ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.: 040/
3280-217, -303, Fax: 040/3280-558, e-mail:  bunse@zeit.de, 
schroeder@zeit.de).

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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