UN-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson kritisiert Afghanistankrieg
Hamburg (ots)
Die UN-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson äußert sich in der neuen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT kritisch gegenüber der Kriegsführung der Vereinigten Staaten in Afghanistan. Sie sei "sehr besorgt über die Art der Intervention", sagt die ehemalige irische Staatspräsidentin. Die Militärschläge seien so angelegt, dass es zu unangemessen vielen Opfern unter der Zivilbevölkerung komme. "Ich akzeptiere nicht, dass man in Dörfern so genannte 'Kollateralschäden' verursacht und nicht einmal nach der Zahl und den Namen der Toten fragt", sagt Robinson. Die UN-Kommissarin zeigt sich unbeeindruckt von der Tatsache, dass die USA die Schaffung eines internationalen Strafgerichtshofs nicht unterstützen: "Sei's drum! Soll das Gericht erst mal seine Arbeit aufnehmen."
Robinson ist seit Juni 1997 UN-Menschenrechtskommissarin. In der Vergangenheit geriet die streitbare Juristin immer wieder in die Kritik der US-Regierung, zuletzt weil sie die Behandlung der Al-Qaida- und Talibangefangenen in Guantánamo Bay zum Thema machte. Robinsons Amtszeit endet im September. Unklar ist, ob UN-Generalsekretär Kofi Annan sie ein weiteres Mal ernennen wird. In den Reihen der Menschenrechtsorganisatoren genießt Robinson hohes Ansehen.
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 11, EVT 07.03.2002) zu dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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