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DIE ZEIT

Heyne-Verleger Strasser sieht Boykott als "Kriegserklärung"

Hamburg (ots)

Als "Kriegserklärung" bezeichnet Heyne-Verleger
Christian Strasser in der ZEIT den angekündigten Boykott der
Buchhandelsketten Hugendubel und Thalia/Phönix. Anlass des Konflikts:
Strasser lässt den neuen Roman von John Grisham "Die Farm" als so
genannte Vorlaufpremiere im Bertelsmann Club erscheinen, wo er nur
Mitgliedern zugänglich ist. Erst im August darf der Buchhandel den
Roman anbieten - zu einem höheren Preis.
Strasser sagt, die Praxis der Vorlaufpremieren sei vollkommen
üblich und verstoße gegen keine der geltenden Regeln. "In den
vergangenen acht Jahren gab es im Bertelsmann Club 270 solcher
Vorlaufpremieren - die Lizenzen wurden von fast allen großen Verlagen
vergeben, auch für bekannte Autoren."
Es gehe nicht um Heyne, sondern um einen Machtkampf zwischen den
drei großen Buchvermarktern, dem Bertelsmann Club, den
Großbuchhändlern und der Firma Weltbild. Weltbild habe mit Zustimmung
des Börsenvereins verbilligte Sonderausgaben in seinen Läden
angeboten, darauf habe der Club seine Vorlaufpremieren forciert. Der
Streit um das neue Buchpreisbindungsgesetz spiegele diesen
Machtkampf, Heyne sei jetzt nur der Prügelknabe.
Strasser fürchtet "die heimliche Vorbereitung eines Zustands ohne
Preisbindung wie in den USA oder England, wo die Buchhandelsketten
nicht nur die Konditionen diktieren, sondern zunehmend auch die
Verlagsprogramme". Wirklich grotesk sei es, dass sich die
Großbuchhändler jetzt als die Beschützer der kleinen Buchhandlungen
aufspielten.
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 19, EVT 02.05.2002) zu
   dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse oder 
Verena Schröder, ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.: 040/
3280-217, -303, Fax: 040/3280-558, e-mail:  bunse@zeit.de, 
schroeder@zeit.de).

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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