Andreas Eckert: Deutsche Historiker sind provinziell
Hamburg (ots)
Andreas Eckert, Professor für die Geschichte Afrikas an der Universität Hamburg, kritisiert in der ZEIT die "eklatante Vernachlässigung der außereuropäischen Geschichte" unter deutschen Historikern. An Appellen, das Fach zu erweitern, habe es in den vergangenen 15 Jahren nicht gefehlt, dennoch wirke "die Abendlandfixierung des deutschen Historismus" weiter fort.
Besonders die Ausbildung angehender Historiker sei schwierig angesichts von Streichungen finanzieller Mittel und universitärer Posten, die explizit für die Geschichte Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und des Nahen Ostens ausgewiesen sind. Außereuropäische Geschichte falle unter Ethnologie oder philologisch ausgerichtete Fächer wie Arabistik. Andreas Eckert: "Aber man verzichtet ja auch nicht auf die deutsche Geschichte, weil es Germanistik gibt."
Laut Eckert gibt es eine gemeinsame Geschichte, die Europa mit Afrika, Asien und Amerika verknüpft. Die europäische Moderne sei schwerlich denkbar ohne Kolonialismus und Imperialismus - auch deshalb sei der "deutsche Provinzialismus" nicht zu rechtfertigen. Die Globalisierung mit all ihren Facetten und Aspekten - der 11. September ist einer davon - gehöre zu den Herauforderungen, auf die es einzugehen gelte. Eckert: "Misslingt hier der Anschluss an internationale Standards, werden öffentliches Interesse und finanzielle Zuwendung bald noch spärlicher ausfallen."
Den kompletten ZEIT-Beitrag (DIE ZEIT Nr. 40, EVT 26. September 2002) dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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