Javier Cercas: ETA gefährlichstes Erbe des Frankismus
Hamburg (ots)
Der spanische Schriftsteller und Universitätsdozent Javier Cercas, Autor des Bestsellers "Soldaten von Salami", spricht in der ZEIT über die Aufarbeitung der faschistischen Vergangenheit unter General Franco: "Es geht nicht um Schuld. Die Generation der Enkel will nichts weiter, als die Wahrheit wissen."
Cercas: "Die Intoleranz, die in unserem Kollektivbewusstsein verankert ist, ist wahrscheinlich das größte Erbe aus der Franco-Zeit. Toleranz ist schwer zu erlernen, man braucht Tradition, nicht nur moralische Disziplin. Spanier tendieren dazu, jemanden, der anders denkt als sie, geradezu als Feind zu begreifen. Zwar ändert sich diese Mentalität gerade, aber das geht noch viel zu langsam."
Die Methoden der ETA, die jahrzehntelang gegen Francos Diktatur kämpfte, seien faschistisch, ihre Rhetorik sei linksradikal. "Für mich ist die ETA das gefährlichste Erbe des Frankismus. Die ETA-Leute sagen noch immer, Spanien sei eine Diktatur, sie töten Menschen und terrorisieren das halbe Land."
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 22, EVT 22. Mai 2003) dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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