Habermas: Mit Adorno in ein neues Universum
Hamburg (ots)
Jürgen Habermas erinnert sich in der ZEIT an Theodor W. Adorno. "Geblendet von der Brillanz des Ausdrucks und der Präsentation, stolperte ich dem Duktus des Gedankens hinterher", beschreibt er heute die Wirkung seiner ersten Vorlesung bei "Teddy" Adorno. "Intellektuell bin ich 1956 in ein neues Universum eingetreten."
"Wenn ich mich an die Ambivalenz meiner ersten Eindrücke in der neuen Umgebung recht erinnere, mischte sich in meiner intellektuellen Erregung Befremden mit Bewunderung", erinnert sich Habermas. "Ich kam mir vor, wie in einem Balzacschen Roman - der unbeholfen-ungebildete Junge aus der Provinz, dem die Großstadt die Augen öffnet." Aber auch: "Nicht alles war fremd in einem befreienden Sinne", so Habermas. "Was für mich philosophische 'Zeitgenossen' waren, also die großen Autoren der zwanziger und dreißiger Jahre wie Scheler, Heidegger, Jaspers, Gehlen aber auch Cassirer, selbst Plessner, ganz zu schweigen von Carnap und Reichenbach - sie kamen in Seminar und Vorlesung nicht vor."
Habermas: "Wenn ich den Bewusstseinswandel beschreiben soll, den die mentalitätsprägende Kraft des täglichen Umganges mit Adorno bei mir herbeigeführt hat, so ist es die Distanzierung von dem vertrauten Vokabular und der Weltsicht des sehr deutschen, in Herders Romantik wurzelnden historischen Geisteswissenschaften."
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