Theaterregisseur Ostermeier: Jugend wird zum Angstbegriff
Hamburg (ots)
"Wenn ein Ideal von Jugend und Dynamik und Flexibilität zu einem gesellschaftlichen Ideal wird und nicht nur einige Nischen betrifft, wenn es sich bis in die städtischen Verkehrsbetriebe ausbreitet, ist die Jugend oder der Jugendwahn nicht nur ein Konstrukt oder eine Erfindung. Dann sind wir mit der Tatsache konfrontiert, dass für die meisten Bürger ab 35 oder 40 die Gesellschaft nichts mehr zur Verfügung stellt", kritisiert der Theater-Regisseur und Leiter der Berliner Schaubühne Thomas Ostermeier in der ZEIT den Jugendwahn in unserer Gesellschaft.
Ostermeier, heute 36, einst der junge Wilde des deutschen Theaters, sagt: "Jugend wird zu einem Angstbegriff. Das sieht man schon an dem Wort Jugendwahn, das allein negativ besetzt ist. Jugend wird zum Verteidigungsbegriff einer älteren Generation, die Angst davor hat, ihre Pfründen zu verlieren - und deshalb der Gesellschaft das Attest ausstellt, dass sie sich in einem Wahn befindet." Nicht selten sind das die gleichen Leute, die vor kurzem Teil einer jungen Generation waren und sich jetzt in einem Rückzugsgefecht befinden, "intelligente Leute, die merken, dass dieses Ticket Jugend abläuft".
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