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DIE ZEIT

Bundeswehr ließ in Afghanistan ausländische Helfer im Stich

Hamburg (ots)

Eine Bundeswehr-Einheit hat sich bei Unruhen im
afghanischen Faisabad in ihr Lager zurückgezogen und die Rettung
ausländischer Helfer anderen Sicherheitskräften überlassen meldet DIE
ZEIT.
In Faisabad hatte am 7. September ein Mob von tausend Menschen
ausländische und einheimische Helfer angegriffen. Sechs Helfer wurden
verletzt, Häuser angezündet und Büros geplündert. Ursache der Unruhen
war das Gerücht, ein einheimisches Mädchen sei auf dem Gelände einer
Hilfsorganisation vergewaltigt worden. Die 66 Soldaten der
Bundeswehr, die dort im Nato-Auftrag als sogenanntes Regionales
Wiederaufbauteam (PRT) seit August stationiert sind, zogen sich
umgehend in ihr Lager zurück. Nur ein Erkundungstrupp wurde
ausgeschickt. Einige Helfer fanden im Lager Zuflucht, sechs wurden
dort ärztlich behandelt. Dies geht aus einem vertraulichen Bericht
des Staatssekretärs im Bundesverteidigungsministerium Hans-Günther
Biederbick an den Verteidigungsausschuß des Bundestages hervor; der
Bericht liegt der ZEIT vor.
In einem internen Bericht der UN vom 10. September heißt es dazu:
"Das PRT schickte weder Kräfte zum Schutz oder zur Rettung von
Helfern oder UN-Mitarbeitern während der Demonstration, noch
versuchte es, in die Demonstration einzugreifen." Auch dieser Bericht
liegt der ZEIT vor. Nick Downie, Chef der ANSO in Kabul, die
sämtliche in Afghanistan arbeitenden Nichtregierungsorganisationen in
Sicherheitsfragen koordiniert, sagte dazu, für Hilfe, wie sie am 7.
September nötig gewesen wäre, habe das Bundeswehr-PRT "weder die
Größe noch die Fähigkeiten".
Erst jüngst waren Vorwürfe an die Bundeswehr wegen unterlassener
Hilfeleistungen bei Unruhen im Kosovo im März laut geworden.
Das komplette ZEIT-Text der Meldung (ZEIT Nr. 40 mit
   Erstverkaufstag am Donnerstag, 23. September 2004) stellen wir 
   Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke
Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.:
040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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