Familie Feuerstein spielte mit Bärenknochen
Hamburg (ots)
Steinzeitmenschen haben ihre Kleidung ordentlich aufgehängt, die Kinder mit Bärenknochen spielen lassen und in ihrer Wohnhöhle mit brennenden Fettklumpen für Licht gesorgt. Nach einem Bericht der ZEIT ist dem Archäologen Andreas Pastoors vom Neanderthal Museum in Mettmann die bislang genaueste Rekonstruktion des steinzeitlichen Familienalltags vor 13.700 Jahren gelungen. In der südfranzösischen Höhle Tuc d'Audoubert am Nordrand der Pyrenäen verraten die Spuren exakt, wie Familie Feuerstein ihre Räume nutzte, wo die Schlachterei, das Wohnzimmer, die Nähecke und der Toberaum der Kinder lagen. Weder auf eine Garderobe noch auf einen Malraum mussten die damaligen Hausherren verzichten.
Die Karsthöhle unterscheidet sich von anderen Behausungen dadurch, dass nach der Entdeckung im Jahr 1912 nichts zerstört oder zertrampelt wurde, wie es in vielen anderen Höhlen aus der Steinzeit geschah. In der 800 Meter tiefen Grotte hat die künstlerisch begabte Familie, die vor 13 700 Jahren hier lebte, unter anderem die besterhaltene Lehmskulptur des Paläolithikums hinterlassen. Werkzeuge, Knochenreste und Spielzeuge der Kinder sind so liegen geblieben, als hätten die Steinzeitler die Höhle eben erst verlassen. Nicht einmal die Fingerabdrücke im heute noch feuchten Lehm sind seit dem Auszug der Bewohner verwischt worden.
Den kompletten ZEIT-Text aus der ZEIT Nr. 47 vom 11. November 2004 stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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