Papst Johannes Paul II. hatte nach Ansicht von Helmut Schmidt keine konkreten Vorschläge zur Bekämpfung des Elends
Hamburg (ots)
Bei drei Treffen hat Altbundeskanzler Helmut Schmidt den Papst persönlich erlebt: "Mein beherrschender Eindruck von der Persönlichkeit des Papstes war und bleibt: Ein warmherziger, offener Mann; weise, aber zugleich interessiert; gottergeben, aber auch mitleidend mit allen Menschen im Elend; umfassend gebildet, mit schneller Auffassungsgabe und mit Humor gesegnet; insgesamt faszinierend und anziehend - sein Charisma wirkte auch im Gespräch unter vier Augen," schreibt Altkanzler und ZEIT-Herausgeber Helmut Schmidt in der ZEIT.
Zwar gebe es keinen Zweifel an der "Solidarität des Papstes mit den Menschen, die im Elend leben", schreibt Schmidt. Aber bei der Frage, wie das Elend zu bekämpfen sei, habe Johannes Paul II. "keine konkreten Vorschläge, auch keine Vorschriften für die Gläubigen" zu Stande gebracht.
Schmidt: "Trotz der enormen Erfahrungen, die der Papst auf seinen über hundert pastoralen Auslands- und Weltreisen sammelte, blieben doch seine Vorstellungen sehr europäisch beeinflusst und noch mehr durch seine hoch konservative Theologie geprägt, die offenbar der Fels war, an dem er in vier Jahrzehnten seines Lebens unter deutscher Besatzung und kommunistischer Diktatur festgehalten hatte. Aber die Reinheit der Lehre bietet den Armen kein Brot."
Den kompletten Beitrag der ZEIT Nr. 15 vom 6. April 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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