Alpenverein will Pflege vieler Wanderwege einstellen
Hamburg (ots)
Vielen Wanderwegen in den Alpen droht der Verfall, weil der Deutsche Alpenverein (DAV) die Pflege einstellen will. "Anspruchslose Spazierwege für normale Tagestouristen werden wir künftig nicht mehr sanieren können", kündigt der Vereinsvorsitzende Thomas Urban in der ZEIT an. Als Grund nennt er gestrichene Zuschüsse des Landes Bayern.
Laut Urban kümmert sich der DAV allein in Bayern um 10.000 Kilometer Bergwege. "Die müssen ständig gepflegt werden, weil sie immer mal wegbrechen oder weil Seilsicherungen von einer Lawine abgerissen werden. Baumaterial in die Berge zu bringen ist sehr teuer, das geht manchmal nur per Hubschrauber", sagt er.
Bisher habe der Verein vom bayerischen Umweltministerium "im Schnitt immer etwa eine halbe Million Euro pro Jahr für den umweltgerechten Umbau der Hütten und die Sanierung der Wege bekommen. Das Geld wurde uns komplett gestrichen".
Als Ergebnis des Sparkurses werde sich der DAV in Zukunft "auf unsere Kernaufgaben als Bergsportverein konzentrieren. Priorität haben nur noch Hütten und Wege, die für echte Bergfreunde interessant sind". Bei den Hütten sei etwa der Verzicht auf Talherbergen oder Hütten denkbar, die mit Seilbahnen bequem erreichbar sind. "Anspruchslose Spazierwege" könnten ja die Gemeinden in Zukunft unterhalten, schlägt Urban vor.
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 16 vom 14. April 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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