Philosoph Paul Virilio kritisiert Referendum über EU-Verfassung als "Stimmungsdemokratie"
Hamburg (ots)
Der Philosoph Paul Virilio hat das französische Referendum zur künftigen europäischen Verfassung kritisiert. Vordergründig erwecke das Referendum den Eindruck einer demokratischen Öffnung. Tatsächlich aber "macht es immer stärker den Eindruck einer Demokratieverweigerung", schreibt der Franzose Virilio in der ZEIT.
Angesichts des komplizierten Themas sei es "absurd und selbstmörderisch" gewesen, die EU-Verfassung in einem Referendum zur Abstimmung zu stellen: "Wie nämlich soll man 'mit Sachkenntnis' über einen Text von mehr als 500 Seiten und mit mehr als 400 Artikeln abstimmen?" Virilio sieht in dem Referendum einen weiteren Beweis dafür, dass sich die alte Meinungsdemokratie allmählich in eine "Stimmungsdemokratie" verwandelt, in der die Bürger nur noch reflexhaft auf politische Reklame-Techniken und "Wahlanfragen" reagieren.
Paul Virilio lebt in Paris und wurde mit seinen Büchern über Politik, Technik und Geschwindigkeit weltberühmt.
Den kompletten Beitrag der ZEIT Nr. 22 vom 25. Mai 2005 senden wir Ihnen gerne zu.
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