Schauspieler Ulrich Matthes: Theaterleute haben Angst vor großen Gefühlen
Hamburg (ots)
Der Film- und Theaterschauspieler Ulrich Matthes, 46 ("Der Untergang", "Der neunte Tag"), hat sich in der ZEIT kritisch zur gegenwärtigen Debatte um das deutsche Theater geäußert. "Dass manche Medienleute die Geschichte vom großen Niedergang des Theaters erzählen, halte ich für absurd. Ich kann da nur berlinerisch sagen: Habt ihr's nich'ne Nummer kleener?"
Als problematisch empfindet Matthes die Angst vieler Theaterleute vor großen Gefühlen: Es herrsche die Angst, sich zu öffnen und sich zu Sehnsüchten zu bekennen. Stattdessen werde auf Ironie oder interessante Regiekonzepte gesetzt. Den eigenen Empfindungen, etwa einer glaubhaften Darstellung von Erotik, wichen viele Theaterleute aus. Matthes: "Das ist feige."
Die Tendenz von Schauspielern, ihre Rollen als "doof" und ihre Figuren als spießig zu denunzieren, findet Matthes "schrecklich" - auf diese Art würden Theaterfiguren nicht dargestellt, sondern "abgeurteilt".
Der ZEIT verriet Matthes, dass er ein Angebot hatte, im neuen James-Bond-Film den großen Bösewicht zu spielen. Er musste ablehnen, weil er zur fraglichen Drehzeit mit dem Deutschen Theater Berlin auf Tournee sein wird - in Kolumbien.
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 13 vom 23. März 2006 senden wir Ihnen gerne zu.
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