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DIE ZEIT

Feridun Zaimoglu legt Unschuldsbeweis auf Tonband vor

Hamburg (ots)

Der deutsch-türkische Autor Feridun Zaimoglu hat
im Streit um die Plagiatsvorwürfe gegen ihn Tonbänder vorgelegt, die
jeden Verdacht entkräften sollen. Der ZEIT spielte Zaimoglu erstmals
sechs von seiner Mutter mit Lebenserinnerungen besprochene Kassetten
vor, die ihm als Grundlage für seinen angegriffenen Roman "Leyla"
dienten.
Zaimoglu wurde vorgeworfen, sein Roman "Leyla" verwende Material
aus einem Roman der Autorin Emine Sevgi Özdamar. Eine Germanistin
hatte zahlreiche inhaltliche Parallelen zu Özdamars 1992 erschienenen
Roman "Das Leben ist eine Karawanserei hat zwei Türen aus einer kam
ich rein aus der anderen ging ich raus" entdeckt.
In der ZEIT rechtfertigt sich Zaimoglu und spielt erstmals die
privaten Tonbänder als Unschuldsbeweis vor. Auf der ersten Kassette
berichtet Zaimoglus Mutter Güler Zaimoglu, geborene Çeçen, unter
anderem von dem Gefängnisaufenthalt ihres Vaters sowie von ihrer
ersten Menstruation. Beide Episoden waren der Germanistin aufgrund
ihrer Ähnlichkeit zu Özdamars "Karawanserei" als erklärungsbedürftig
aufgefallen. Der Vorwurf, Zaimoglu habe sich bei diesen und weiteren
Stellen von Özdamars Buch "inspirieren" lassen, kann nach dem
ZEIT-Bericht als ausgeräumt gelten. Der Autor stützte sich auf die
persönlichen Erlebnisse seiner Mutter: "Ich brauchte Geschichten. Und
sie sagte, ich werde dir alles erzählen."
Für Feridun Zaimoglu gibt es nur eine Möglichkeit, wie sich die
Memoiren seiner Mutter auch im Roman von Emine Sevgi Özdamar
niederschlagen konnten: Die Frauen haben in den sechziger Jahren im
selben Berliner Arbeiterwohnheim gelebt und sich dort ausgetauscht.
Den kompletten ZEIT-Text der ZEIT Nr. 26 vom 22. Juni 2006 senden
   wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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