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DIE ZEIT

Hape Kerkeling: Horst Schlämmer ist Rache an den Journalisten

Hamburg (ots)

Der Entertainer Hape Kerkeling sieht die von ihm
erfundene und verkörperte Figur des Reporters Horst Schlämmer als
"Rache an all den Journalisten, die ich über all die Jahre habe über
mich ergehen lassen müssen. Die mir die unglaublichsten Fragen
gestellt haben, die frech waren, die dreist waren, die angetrunken
zum Interview gekommen sind". In der Zeit in der Maske werde er eins
mit der Figur des Provinzreporters: "Ich weigere mich dann auch, mit
meiner normalen Stimme zu sprechen. Ich bin dann in dieser Figur."
Masken seien "so etwas wie eine Erholung von meiner eigenen Person.
Ich empfinde mich manchmal als für mich anstrengend". Allerdings sei
er immer wieder froh, sich zurückzuverwandeln: "Wenn ich wirklich
dieser Schlämmer wäre, das wäre ja grauenhaft!"
Eine Grenze der Satire sieht Kerkeling in der Religion: "Ich würde
und werde mich öffentlich mit dem Islam nicht beschäftigen. Aus
Angst." Nie würde er seine Figur des Schmuddelreporters Horst
Schlämmer in eine Moschee schicken: "Da hätte ich Angst. Das steht
nicht dafür. In unserem Kulturkreis haben wir genau abgesteckt, wo
wir über die Grenzen gehen. Bei den anderen wissen Sie doch gar
nicht, wo die Grenze beginnt. Sie befinden sich sofort in einem
Minenfeld." Mitunter bereut Kerkeling, die Methode des satirischen
Überfalls erfunden zu haben: "Wenn es aber zum Prinzip wird, durch
diese Methode Leute zu beschädigen - und das ist sehr einfach -,
fühle ich mich dadurch nicht geehrt, sondern denke: Um Gottes willen,
was habe ich da nur angerichtet ... Wenn ich das gewusst hätte, hätte
ich es nicht gemacht".
An einen Ausstieg aus dem Fernsehen habe er bereits mehrfach
gedacht: "Wenn mir die Kritiker ordentlich was auf die Ohren gegeben
haben oder so ein Sender mich mal wieder vor die Tür gesetzt hat,
dachte ich: Jetzt gehst du nach Neuseeland, nimmst dir zwei, drei
Schafe mit und schaust, was noch so alles geht". Für sein Leben in 20
Jahren habe er ein relativ klares Ziel vor Augen: "Ich möchte mich
nicht vor der Kamera alt werden sehen".
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 46 vom 9. November 2006
   senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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