Lübecker Mediziner führen Diabetes auf Gehirnfehler zurück
Hamburg (ots)
Diabetes und Übergewicht haben nach neuesten Forschungsergebnissen keine körperliche Ursache, sondern entstehen im Gehirn. Eine Forschergruppe der Universität Lübeck vertritt die Ansicht, eine Störung in der Zuckeraufnahme des Denkorgans sei die Ursache von übermäßigem Essen. "Wir haben klar sehen können, dass bei Übergewichtigen weniger Energie im Gehirn ankommt als bei schlanken Menschen", sagt die Lübecker Projektleiterin Kerstin Oltmanns der ZEIT. Nach ihrer Untersuchung ist die so genannte Blut-Hirn-Schranke in diesen Fällen gestört. Das Gehirn versuche die Unterversorgung zu stoppen, indem es den Menschen über Botenstoffe ständig zum Essen animiert.
Die Folge sei: Der Mensch nimmt an Gewicht zu und erkrankt häufig an Diabetes. Bisher galten Störungen der Bauchspeicheldrüse als Ursache für die Zuckerkrankheit. Seit Mediziner Diabetes nicht mehr als isolierte Erkrankung betrachten, stellen sie auch häufig ein Wechselspiel mit der Psyche der Patienten fest. So haben Diabetiker im Vergleich zu gesunden Menschen ein doppelt so hohes Risiko, an Depressionen zu erkranken. Jeder vierte Zuckerkranke zeigt depressive Symptome, jeder zehnte erkrankt an einer Depression.
Den kompletten ZEIT-Text der ZEIT Nr. 50 vom 7. Dezember 2006 senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)
Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell