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DIE ZEIT

Anne Will: Die Politik ist selbstverliebt

Hamburg (ots)

Die ARD-Fernsehmoderatorin Anne Will hat sich in
einem Beitrag für die Wochenzeitung ZEIT kritisch mit dem Konzept von
Talkshows als Ersatzparlament auseinander gesetzt. Die Journalistin, 
die im Herbst die Sendung von Sabine Christiansen übernimmt, zeigte 
sich skeptisch gegenüber dem, "was die Politik an 
eigeninszenatorischen Selbstverliebtheiten entwickelt hat." In Form 
eines offenen Briefes formuliert Will in der ZEIT erste Vorstellungen
für die Gestaltung der politischen Talkshow am Sonntagabend. Sie 
teile die Kritik an einem "formalisierten, synthetischen 
Politikverständnis" und "langweile" sich dabei zuweilen auch.
Gleichzeitig warnte die derzeitige Moderatorin der ARD-Tagesthemen
vor einer Überforderung des Mediums Fernsehen. "Dieses Medium kann 
Substanz aufspüren, dort, wo es sie gibt. Es kann die Wirklichkeit 
beobachten, zum Thema machen und dazu beitragen, dass die 
Gesellschaft darüber spricht. Dass sie sich darüber verständigt, was 
relevant ist und wohin sie will", so die 40-Jährige. "Aber was das 
Medium nicht kann, ist, alles erst zu erfinden, was es zum Thema 
machen soll. Alles erst zu vermitteln, was die Politik längst 
vermittelt haben müsste." Will weiter: "Wie kann die Politik zurück 
ins Fernsehen finden? Indem wir uns wieder mehr darauf besinnen, dass
Politik nicht nur Hartz IV ist, CO2-Kompromiss und 
Gesundheitsreform." Politik im Fernsehen sei das öffentliche Gespräch
über den "Kampf um die rechte Ordnung", wie es der 
Politikwissenschaftler Otto Suhr genannt habe.
Will reagierte mit ihrem Beitrag auf einen offenen Brief des 
ZEIT-Redakteurs Patrik Schwarz, der von ihrer künftigen Sendung mehr 
politisches Profil verlangt hatte.
Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 9 vom 22. Februar 2007 
senden wir Ihnen gerne zu.

Pressekontakt:

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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