BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen
BDU-Stimmungsbarometer Wirtschaft/1. Halbjahr 2005
Deutsche Wirtschaft verharrt im Stillstand
Bonn/Berlin (ots)
Bessere Umsätze für die zweite Jahreshälfte in der Investitionsgüterindustrie und in der Energie-/Wasserbranche erwartet - Kaum Perspektiven für mehr Jobs
Aus Sicht der Unternehmensberater kommt die deutsche Wirtschaft nicht nachhaltig in Fahrt und verharrt seit Ende letzten Jahres weitestgehend im Stillstand. Das heute veröffentlichte "Stimmungsbarometer Wirtschaft 1. Halbjahr 2005" des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. (befragt wurden im Juni 1.200 BDU-Berater) kommt im Vergleich zur Befragung im 2. Halbjahr 2004 zu wenig geänderten Ergebnissen. 69 Prozent der befragten BDU-Beratungsgesellschaften bewerten die aktuelle wirtschaftliche Situation deutscher Unternehmen als befriedigend (2. Hj. 2004: 71%). Die Zahl der Konjunktur-Skeptiker - derzeitige wirtschaftliche Situation deutscher Unternehmen ist schlecht oder sehr schlecht - hat mit einem Anteil von 23 Prozent wieder leicht zugenommen. Vorher war der Anteil mit negativer Einschätzung dreimal in Folge gesunken (2. Hj. 2003: 46 %, 1. Hj. 2004: 35 % und 2. Hj. 2004: 19%). "Ein durchgreifender Konjunkturimpuls fehlt in Deutschland weiterhin. Erst nach den angekündigten Neuwahlen kann sich hier etwas ändern. Dazu bedarf es aber klarer und verlässlicher Aussagen der dann verantwortlichen Politiker sowie der konsequenten Umsetzung angekündigter Maßnahmen", so BDU-Präsident Rémi Redley.
Für vier Branchen prognostizieren die Unternehmensberater, dass sich die Umsätze im zweiten Halbjahr 2005 verbessern werden: Investitionsgüterindustrie, Energie- und Wasserbranche, TIMES-Branche (Telekommunikation, Informationstechnologie u.a.) und Dienstleistungsbranche. In diesen Branchen überwiegt die Zahl der Optimisten die der Pessimisten. Hingegen gehen für die Bauwirtschaft 60 Prozent und bei Handel und Handwerk knapp 40 Prozent der Befragten in den kommenden sechs Monaten von weiter sinkenden Umsätzen aus.
Zunehmende Produkt-, Prozess- oder Dienstleistungsinnovationen werden zumindest in vier Branchen eine tragende Rolle spielen. Nach Ansicht der Berater wird die Innovationstätigkeit im kommenden Halbjahr eher zunehmen in:
- Investitionsgüterindustrie: 41 Prozent - TIMES-Branche: 38 Prozent - Gesundheitswesen: 35 Prozent - Energie/Wasser: 32 Prozent
Bauwirtschaft sowie Handel und Handwerk rangieren mit sieben beziehungsweise neun Prozent weit abgeschlagen auf den letzten Plätzen.
Die künftige Beschäftigungssituation bleibt aus Sicht der Befragten auch bis zum Jahresende weiter trübe. Nur in der Dienstleistungs- (die Zahl der Beschäftigten wird ...steigen 25 Prozent/ .... sinken 15 Prozent) und der TIMES-Branche (die Zahl der Beschäftigten wird ...steigen 20 Prozent/.... sinken 15 Prozent) rechnen die Berater insgesamt eher mit einem Plus an Arbeitsplätzen.
Dass die Zahl der Beschäftigten in den kommenden sechs Monaten sinken werden, sagen hingegen:
Bauwirtschaft: 84 Prozent Konsumgüterindustrie: 62 Prozent Kredit- und Versicherungswesen: 59 Prozent Handel/Handwerk: 53 Prozent Gebrauchsgüterindustrie: 50 Prozent
Im BDU-Stimmungsbarometer Wirtschaft werden rund 1.200 Unternehmensberater aus BDU-Beratungsgesellschaften zur künftigen Entwicklung in der deutschen Wirtschaft befragt. Die Befragung wird zweimal jährlich jeweils für das 1. und 2. Halbjahr durchgeführt. Für insgesamt zehn Branchen (Investitionsgüter-, Gebrauchsgüter- und Konsumgüterindustrie, Bauwirtschaft, Energie/Wasser, Handel/Handwerk, Kredit- und Versicherungswesen, Gesundheitswesen, TIMES (Verkehr/Medien/IT), sonstige Dienstleistungen) geben die Berater ihre Einschätzung zur aktuellen Situation und zur Umsatzentwicklung, Innovationstätigkeit sowie Beschäftigungssituation in deutschen Unternehmen für die kommenden sechs Monate ab.
Weitere Informationen erhalten Sie bei: Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. Klaus Reiners (Pressesprecher) Tel.: 0228/9161-16 oder eMail: rei@bdu.de Zitelmannstraße 22, 53113 Bonn und Kronprinzendamm 1, 10711 Berlin
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