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BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen

Berater drängen zu Tempo bei Einführung von betriebswirtschaftlichen Steuerungssystemen in den Kommunen

Bonn/Berlin (ots)
Umsetzung nur zögerlich vorangeschritten - Doppik finanz- und
   gesellschaftspolitisch notwendig
Nach Einschätzung des Bundesverbandes Deutscher
Unternehmensberater BDU e.V. ist die Ablösung des kameralen
Rechnungswesens (Kameralistik) zugunsten der in der Privatwirtschaft
üblichen doppelten kaufmännischen Buchführung (Doppik) in den
Kommunen noch nicht weit genug vorangeschritten. Vor allem die
Landkreise hätten gegenüber den Städten ein Umsetzungsdefizit, so der
Präsident des Verbandes, Rémi Redley, und der Vorsitzende des
BDU-Fachverbandes "Öffentliche Auftraggeber", Erhart Kirfel, in einer
gemeinsamen Erklärung in Berlin.
Würde man den allgemeinen Einführungsstand der Doppik auf
kommunaler Ebene in Schulnoten bewerten, so gebe es für die
öffentliche Hand nur eine "3 -", so die Verbandsvertreter. Regional
betrachtet seien allerdings die Kommunen in Nordrhein-Westfalen und
Hessen sowie die Stadtstaaten Bremen und Hamburg Spitzenreiter bei
Einführung der Doppik. Für Nordrhein-Westfalen, aber auch für Hessen
sei dies maßgeblich darauf zurückzuführen, dass diese Länder sehr
früh als Musterregionen gestartet seien und auch gesetzliche Vorgaben
eingeführt hätten. Nach Einschätzung der im BDU-Fachverband
"Öffentliche Auftraggeber" spezialisierten Unternehmensberater seien
die Städte durch den größeren politischen Handlungsdruck im Schnitt
deutlich weiter als die Kommunen.
"Eine schnellere Umstellung der Kameralistik auf die Doppik ist
aber dringend geboten", fordern Redley und Kirfel. Ein Wechsel des
Systems sei zwar kein Allheilmittel und führe auch nicht dazu, dass
der öffentlichen Hand mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stünden.
Die bisherige Vorgehensweise habe aber erhebliche Nachteile gegenüber
den neueren Formen der Rechnungslegung: Die Kameralistik gebe sowohl
den staatlichen Entscheidungsträgern wie auch den Bürgern keinen
ausreichenden Einblick in die tatsächlichen Kosten des Gemeinwesens.
Denn der rein jahresbezogene Geldverbrauch erfasse nicht die
tatsächlichen betriebswirtschaftlichen Kosten und den Wertverzehr.
Gleiches gelte für zukünftige volkswirtschaftliche Belastungen. "Das
reicht von den Kosten für Liegenschaften bis hin zu fehlenden
Zukunftsaufwendungen etwa für Beamtenpensionen", so
Fachverbandsvorsitzender Kirfel. Eine auch die Interessen
zukünftiger Generationen stärker miteinbeziehende Politik müsse aber
genau diese Belastungen heute schon transparent machen. Letztlich sei
die Doppik daher auch ein Mehr an demokratischer Teilhabe und
Transparenz, erklärte BDU-Präsident Redley: "Eine Umstellung des
Systems ist daher nicht nur finanzpolitisch, sondern auch
gesellschaftspolitisch notwendig."
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.
Klaus Reiners (Pressesprecher)  
Zitelmannstraße 22, 53113 Bonn und Kronprinzendamm 1, 10711 Berlin
Tel.: 0228/9161-20
eMail:  rei@BDU.de

Original-Content von: BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen, übermittelt durch news aktuell

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