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Schwäbische Zeitung: Peinliche EU - Kommentar zu den Anschlägen in der Türkei

Ravensburg (ots)

Die Muster der letzten Terroranschläge ähneln sich: Linke und Kurden versammeln sich, um zu demonstrieren, dann wird eine Bombe gezündet, Dutzende sterben, die Selbstmordattentäter werden enttarnt, nicht aber ihre Hintermänner. Nach ähnlichem Muster weisen sich nach den Anschlägen auf eine Friedensdemonstration in der türkischen Hauptstadt linke Gruppen und staatstragende Islamisten die moralische oder praktische Schuld an dem Blutbad zu.

Würden die jetzige Regierung in Ankara oder Präsident Recep Tayyip Erdogan eine minutiöse Aufklärung über die Ereignisse vorlegen, widerspräche das allen bisherigen Erfahrungen mit der AKP-Partei.

Erdogan und seine Getreuen stehen unter immensem Druck, bei den Parlamentswahlen Anfang November klare Mehrheitsverhältnisse zu schaffen. Da würde es nicht ins Bild passen, wenn die Polizei oder der Inlandsgeheimdienst bei der Verhinderung des Anschlags von Ankara versagt hätten oder sich die bisher pfleglich behandelte Terrormiliz Islamischer Staat als Urheber entpuppte.

Nach den Ereignissen vom Samstag stellt sich die Frage, wie die Europäische Union oder auch Berlin in Zukunft mit dieser Türkei, ihrer Regierung und ihren Geheimdiensten umgehen wollen. Dass die Liebedienerei der EU-Granden bei Erdogans Besuch vergangene Woche in Brüssel peinlich und politisch unverantwortlich war, wird nach den Anschlägen deutlich.

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