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Frankfurter Rundschau: Rote Linie gesucht

06.12.2019 – 17:27

Frankfurt (ots)

Auch nach der Wahl der neuen Doppelspitze fragt sich allerdings: Was bedeutet es, die große Koalition der oft viel zu kleinen Kompromisse zu überwinden? Muss man sie aufkündigen? Diese Frage hat der Parteitag, haben auch Esken und Walter-Borjans offengelassen. Die beiden Neuen haben damit manche Hoffnung der Gegner der großen Koalition enttäuscht, die einen schnellen Ausstieg erhofft hatten. Aber sie haben sich für etwas entschieden, das manche Führungsleute vor ihnen gerade nicht getan haben: Sie setzen auf Versöhnung mit dem anderen Lager. Also mit allen, die wie Olaf Scholz unbedingt weiterregieren wollten und wollen bis zum Ende der Legislaturperiode. Ob die Versöhnungsgeste von besonderem Anstand zeugt oder von der Befürchtung, dass ein Ausstiegsantrag die Mehrheit der Delegierten verfehlen würde, kann kein Außenstehender sagen. Aber wer ehrlich ist, muss den beiden Neuen auch zugestehen, dass von "ruckzuck raus" in ihrem Wahlkampf um die Parteiführung so nie die Rede war.

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