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dpa-Faktencheck

Indigenen-Foto hat nichts mit Staudamm zu tun - Anlage bereits in Betrieb

Berlin (ots)

«Dieses Bild soll um die Welt gehen», heißt es in einem Facebook-Post über ein Foto, auf dem ein Indigener aus dem Amazonasgebiet von Polizeieinheiten festgehalten wird. Es soll zeigen, dass die Evakuierung des Kapayó-Stamms in Brasilien zugunsten des Belo-Monte-Staudamms begonnen habe (http://dpaq.de/JODno).

BEWERTUNG: Das Foto ist schon seit mehr als zehn Jahren im Internet unterwegs und hat mit dem Bau des Belo-Monte-Staudamms nichts zu tun.

FAKTEN: Das Bild des Fotografen Luiz Vasconcelos wurde bereits im Jahr 2008 auf der Seite des brasilianischen Senders Globo veröffentlicht: http://dpaq.de/N6x7x

Zu sehen ist die Räumung eines Geländes. Der Bildunterschrift zufolge hatten Indigene 2008 ein Grundstück im brasilianischen Amazonasgebiet nördlich des Hauptflusses nahe der Stadt Manaus besetzt. Die Militärpolizei sei nach eigenen Angaben bei der Räumung mit Pfeilen, Ziegeln und Steinen angegriffen worden. Einem weiteren Artikel von 2008 zufolge soll der Landbesitzer die Räumung eingefordert haben (http://dpaq.de/IpyBd).

Das Belo-Monte-Großprojekt hingegen liegt im Gebiet des südlichen Amazonas-Zuflusses Rio Xingu nahe der Stadt Altamira - mehr als 800 Kilometer von Manaus entfernt. Nichts deutet darauf hin, dass die auf dem Foto gezeigte Räumung in irgendeinem Kontext zu den drei Jahre später startenden Staudamm-Baumaßnahmen steht.

Richtig ist allerdings, dass das Projekt massive Kritik auf sich gezogen hat - unter anderem von dem indigenen Volk der Kayapó.

Trotz aller Proteste begann der Bau des Wasserkraftwerks im Jahr 2011. Zwar waren die Arbeiten mehrmals gestoppt worden, 2016 nahmen die ersten Turbinen dennoch den Betrieb auf. 2019 soll das Kraftwerk fertig gestellt werden («Spiegel»-Artikel: http://dpaq.de/Mvlfl).

Das Foto der Räumung wird schon seit Jahren verbreitet, wie ein Beitrag auf der Faktencheck-Seite «Mimikama» vom 5. November 2018 zeigt: http://dpaq.de/cVJ0U

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Links:

Foto und Text bei Facebook: http://dpaq.de/JODno

Foto und Text bei Facebook (archiviert): http://dpaq.de/fyeSD, http://dpaq.de/fs4Gs

Artikel bei «Mimikama»: http://dpaq.de/cVJ0U

Artikel bei «Spiegel Online»: http://dpaq.de/Mvlfl

Artikel bei «Uol»: http://dpaq.de/IpyBd

Artikel bei Globo: http://dpaq.de/N6x7x

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Kontakt zum dpa-Faktencheckteam: faktencheck@dpa.com

© dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH. Die vorstehenden Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche Nutzung von Texten, Grafiken und Bildern ohne vertragliche Vereinbarung oder sonstige ausdrückliche Zustimmung der dpa ist unzulässig. Dies gilt insbesondere für die Verbreitung, Vervielfältigung und öffentliche Wiedergabe sowie Speicherung, Bearbeitung oder Veränderung. Alle Rechte bleiben vorbehalten.

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