Es sind seit 1995 keine Todesfälle durch Masern-Impfstoffe bei Gesunden belegt
Berlin (ots)
[HINWEIS: KORREKTUR IN ÜBERSCHRIFT UND 7. ABSATZ]
Von Impfstoffen gegen Masern soll eine größere Gefahr ausgehen als von der Krankheit selbst. Das behauptet ein Text, der sich auf verschiedenen Seiten im Internet findet. Innerhalb von 10 Jahren seien demnach über 100 Menschen in Folge einer Masern-Impfung gestorben, an der Krankheit selbst jedoch niemand. Der Text bezieht sich auf Daten einer US-amerikanischen Behörde. Maserninfektionen seien zwar rückläufig, aber nicht wegen der Impfungen, sondern wegen besserer Hygiene und Ernährung (http://dpaq.de/CyKzz).
BEWERTUNG: Die Daten, auf die sich der Text bezieht, sind nicht überprüft. Auch durch gute Hygiene und einen guten Ernährungszustand lassen sich Erkrankungen, die so leicht übertragen werden wie die Masern, nicht verhindern.
FAKTEN: Eine englische Version des Texts erschien bereits 2015. (http://dpaq.de/yIUYw)
Die CDC (Centers for Disease Control and Prevention) sind eine Bundesbehörde des US-Gesundheitsministeriums. Gemeinsam mit der U.S. Food and Drug Administration betreiben sie das Meldeportal VAERS, auf dem Menschen über die Auswirkungen von Impfstoffen berichten können (http://dpaq.de/6zGEU).
Das Meldesystem dient als eine zusätzliche Absicherung bei der Wirkungsprüfung von Impfstoffen. Die Daten werden jedoch nicht kontrolliert. Jeder kann das System mit vermeintlichen Fällen füttern. Aus den Daten lassen sich also keine verlässlichen Aussagen ableiten. Das schreibt auch die Behörde selbst auf ihrer Internetseite (http://dpaq.de/HhzA6).
In Deutschland sind das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte sowie das Paul-Ehrlich-Institut für die Sicherheit von Impfstoffen verantwortlich. Beide Behörden erfassen Verdachtsfälle.
Seit 1995 konnte laut Paul-Ehrlich-Institut (PEI) nur in zwei Fällen belegt werden, dass Menschen durch die Masern-Impfung tödlich erkrankten. In beiden Fällen hatten die Betroffenen einen schweren Immundefekt, was zum Zeitpunkt der Impfung jedoch nicht bekannt war. Andernfalls hätte man sie nicht geimpft. Bei anderen Todesfällen nach Masern-Impfungen, die dem PEI gemeldet wurden, konnte kein Zusammenhang mit dem Masern-Impfstoff festgestellt werden. (http://dpaq.de/snjz8)
Auch die Behauptung, der Rückgang von Masernerkrankungen sei auf bessere Hygiene und bessere Ernährung zurückzuführen, ist laut PEI nicht haltbar. Die Masern gehören zu den ansteckendsten Krankheiten und werden durch das Einatmen infektiöser Tröpfchen (Sprechen, Husten, Niesen) sowie durch Kontakt mit infektiösen Sekreten aus Nase oder Rachen übertragen.
Nach Angaben des PEI erkranken rund neun von zehn Personen, die nicht geimpft sind, nach Kontakt mit Masernviren. Masernimpfungen haben demnach zwischen 2000 und 2015 etwa 20,3 Millionen Todesfälle verhindert (http://dpaq.de/E6Od6).
In Deutschland sind zwischen 2001 und 2012 15 Menschen an Masern gestorben (http://dpaq.de/r0rfB). Zwischen 1998 und 2017 waren es insgesamt 33, wie das Statistische Bundesamt der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
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KORREKTUR: Gegenüber der ersten Fassung des Textes vom 28.10. wurde im 7. Absatz berichtigt, dass es zwar keine Todesfälle bei Gesunden gab, aber bei Menschen mit schwerem Immundefekt. Auch die Überschrift wurde neu gefasst.
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Links:
Artikel: https://connectiv.events/masern-impfstoffe-toeten-mehr-menschen-als-masern-cdc-daten-belegen-dies/ (archiviert: http://dpaq.de/lWJxW)
Natural News: https://www.naturalnews.com/048518_measles_vaccines_CDC_data.html(archiviert: http://dpaq.de/yIUYw)
CDC-Datenbank VAERS: https://vaers.hhs.gov/data.html
Informationen zu VAERS: https://www.cdc.gov/vaccinesafety/ensuringsafety/monitoring/vaers/index.html#strengths
Bundesgesundheitsblatt 2013: https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/bundesgesundheitsblatt/2013/2013-sicherheit-impfstoffe-masern-mumps-roeteln.pdf?__blob=publicationFile&v=6
Bulletin zur Arzneimittelsicherheit, März 2017: http://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/vigilanz/bulletin-zur-arzneimittelsicherheit/2017/1-2017.pdf?__blob=publicationFile&v=7#page=26
Bulletin zur Arzneimittelsicherheit, Juni 2016: https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/vigilanz/bulletin-zur-arzneimittelsicherheit/2016/2-2016.pdf;jsessionid=C78BC3829A61B56179FD0BB4F6E1424A.2_cid344?__blob=publicationFile&v=6
Ratgeber Masern des Robert-Koch-Instituts: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Masern.html
Jahresdaten zu Sterbefällen Masern abrufbar unter: http://www.gbe-bund.de/
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