DIB Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie
Rückwärtsgang der Bundesregierung bei der Biotechnologie?
DIB zu den Aussagen von Bundesminister Seehofer im Interview mit dem Handelsblatt
Frankfurt am Main (ots)
Mit Besorgnis nimmt die deutsche Biotechnologieindustrie zur Kenntnis, dass Bundesminister Horst Seehofer zwar die Forschung in der Pflanzenbiotechnologie fördern möchte, aber nicht ihre kommerzielle Nutzung. "Kein Unternehmen wird noch in Deutschland in die Forschung für die Pflanzenbiotechnologie investieren, wenn es nicht auch die Chance erhält, ihre Produkte am Markt anbieten zu können", erklärt Dr. Bernward Garthoff, Vorsitzender der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie(DIB). Nach den jüngsten Aussagen von Seehofer im Handelsblatt geht die Wirtschaft nun davon aus, dass das Ziel des Koalitionsvertrages, die Pflanzenbiotechnologie zu fördern, nicht weiter von der Bundesregierung verfolgt wird.
Nur wenn Produkte der Pflanzenbiotechnologie sicher für Mensch, Tier und Umwelt sind, erhalten sie die behördliche Genehmigung der EU und der EU-Mitgliedstaaten zur kommerziellen Nutzung. "Die Sicherheit wird durch ein sehr strenges und gründliches behördliches Zulassungsverfahren gewährleistet, das die Politik, auch in Deutschland, so festgelegt hat", betont der DIB-Vorsitzende. Positive Signale und ein innovationsfreundliches Klima seien Voraussetzungen für den Ausbau der Technologie, denn Deutschland gehöre auf diesem Gebiet zur Weltspitze. Garthoff: "Die Bundesregierung muss bei der Gentechnik wieder den Vorwärtsgang einlegen, um den Forschungsstandort zu stärken."
Damit die "offenen Fragen in Deutschland und nicht in Indien oder China geklärt werden", wie der Minister richtigerweise anführt, sei jetzt, so die DIB, eine innovationsfreundliche Novellierung des Gentechnikgesetzes nötig, damit sich die Biotechnologie in Deutschland in ihrer gesamten Bandbreite entfalten und Deutschland eine führende Position in Europa einnehmen kann.
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