Deutsche Umwelthilfe e.V.

Klageandrohung der Umweltverbände wirkt - Kommunen legen Maßnahmenpläne zur Luftreinhaltung und Verkehrssperrung vor
Deutsche Umwelthilfe warnt vor dem Kauf von Diesel-Pkw ohne Rußfilter

05.12.2004 – 13:19

Berlin (ots)

Die Klageandrohung der von der Deutschen
Umwelthilfe e. V. koordinierten Allianz "Kein Diesel ohne Filter"
gegen Kommunen ohne Luftreinhaltepläne zeigt Wirkung: Ende Oktober
lagen bereits 14 Maßnahmenpläne dem Umweltbundesamt zur Prüfung vor.
Bis Ende des Jahres werden diese nach Informationen der DUH von
praktisch allen Ballungsräumen vorliegen, die die bisherigen höheren
Grenzwerte bei Feinststaub und Stickstoffdioxid überschreiten. "In
2005 wird es somit in Deutschland und den meisten EU-Mitgliedstaaten
zu Verkehrsbeschränkungen insbesondere für schmutzige Diesel-Pkws und
Nutzfahrzeuge kommen", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der
Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH).
Die DUH empfiehlt daher, beim Autoverkauf Diesel-Pkw ohne
Rußfilter zu meiden. "Besitzer ungefilterter, schmutziger Diesel-Pkw
müssen ab Januar 2005 mit einer europaweit eingeschränkten Mobilität
rechnen", so Jürgen Resch. Da die Bundesregierung - entgegen ihrer
Ankündigungen - bisher kein Konzept für die steuerliche Förderung der
Nachrüstung von Altfahrzeugen vorgelegt hat, rechnet die DUH mit
einem weiteren Preisverfall bei ungefilterten Diesel-Pkw. "Die
Automobil-Zulieferindustrie hat entsprechende Nachrüstfilter fertig
entwickelt. Was allein fehlt, ist das angekündigte Förderkonzept für
Altfahrzeuge", so Resch. Dieses müsse gemeinsam mit der Festlegung
der Förderkriterien für Neufahrzeuge verabschiedet werden.
Neben den bekannten Ballungsräumen in NRW, Rhein-Main, Berlin,
Hamburg, München und Stuttgart trifft dies voraussichtlich aber auch
Schwandorf und Passau in Bayern, Wetzlar in Hessen und Allersleben in
Sachsen-Anhalt. Das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL veröffentlicht in
seiner morgigen Ausgabe eine Deutschlandkarte mit 47 Orten mit
Überschreitungen der Grenzwerte. Alle betroffenen Gemeinden und
Regionen müssen bis Ende Dezember entsprechende Maßnahmenpläne
ausgearbeitet haben. Wo dies nicht erfolgt, werden die DUH sowie
weitere Umweltverbände mit Hilfe von Musterklagen kommunale
Luftreinhaltepläne erzwingen.
"KEIN DIESEL OHNE FILTER" ist ein breites Aktionsbündnis aus
Umwelt- und Verbraucherverbänden, Verkehrs- und Automobilclubs,
Gesundheitsexperten und Kinderschutzbund. Wissenschaftlicher Berater
ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. Nach seiner
Gründung im Herbst 2002 hat sich das Bündnis zum Ziel gesetzt, durch
eine breit angelegte Aufklärungskampagne Druck auf die
Automobilindustrie und die Politik zur durchgängigen Einführung des
Dieselrußfilters auszuüben, und die Verbraucher über die Gefahren von
Dieselruß und verfügbare Filtertechnologien aufzuklären.

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH),
Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell,
Tel.: 0 77 32 / 99 95-0, Fax: 0 77 32 / 99 95-77,
mobil 01 71 / 3 64 91 70,
e-Mail: resch@duh.de

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