Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Die westdeutsche Baukonjunktur im 3. Quartal 2001 vom Wohnungsbau belastet

06.12.2001 – 10:35

Berlin (ots)

Die westdeutsche Baukonjunktur im 3. Quartal 2001 vom Wohnungsbau
belastet:
- 6 % Umsatzrückgang
   - 2 % weniger Aufträge
   - 9 % weniger Beschäftigte
Zum sechsten Mal in Folge muss das westdeutsche Bauhauptgewerbe
einen Rückgang des baugewerblichen Umsatzes verkraften: Wie der
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe
seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, ging der Umsatz im 3. Quartal
2001 um 6,2 % zurück. Für die ersten drei Quartale ergibt sich ein
Minus von 8,2 %. Die im 2. Quartal beobachtete Stabilisierung des
Auftragseingangs wurde durch die Ereignisse am 11. September
unterbrochen. Die Baunachfrage ging im 3. Quartal um 2,1 % zurück.
Von Januar bis September sank die Nachfrage um 1,6 %. Entsprechend
setzt sich der Arbeitsplatzabbau fort: Ende des 3. Quartals waren nur
noch 693.000 Arbeitnehmer im westdeutschen Bauhauptgewerbe
beschäftigt; das sind 8,5 % weniger als vor einem Jahr.
Der Rückgang des Umsatzes und vor allem des Auftragseingangs ist
der schlechten Entwicklung im Wohnungsbau anzulasten. Der
baugewerbliche Umsatz sank im 3. Quartal um 17,6 % (1. - 3. Quartal:
- 19,6 %), die Nachfrage nach Wohnungsbauleistungen um 14,8 % (1. -
3. Quartal: - 10,6 %). Eine Trendwende ist nicht in Sicht: Von Januar
bis September wurden nur noch 167.000 Wohnungen genehmigt. Das sind
14,4 % weniger als noch im gleichen Vorjahreszeitraum.
Deutlich besser sieht es im Wirtschaftsbau aus. Der gewerbliche
Umsatz verzeichnet - erstmals seit fünf Quartalen - im 3. Quartal ein
leichtes Plus von 0,5 % (1. - 3. Quartal: - 0,4 %). Die Nachfrage
nach Wirtschaftsbauleistungen stieg sogar zwei Quartale in Folge; im
3. Quartal betrug der Anstieg 0,4 % (1. - 3. Quartal: 0,6 %).
Allerdings schlagen die Ereignisse des 11. Septembers negativ zu
Buche. Die Investoren haben sich nach den Anschlägen mit Aufträgen
sehr zurückgehalten; der Auftragseingang brach im September um 8,9 %
ein. Es ist aber zu hoffen, dass es sich um eine vorübergehende
Zurückhaltung handelt. Darauf deuten zumindest die
Genehmigungszahlen, insbesondere bei den Büro- und
Verwaltungsgebäuden hin; hier ist in den ersten neun Monaten dieses
Jahres ein Zuwachs beim umbauten Raum von 16,2 % zu verzeichnen.
Im Öffentlichen Bau macht sich langsam der Anstieg des
Auftragseingangs seit April dieses Jahres bemerkbar. Der
baugewerbliche Umsatz weist im 3. Quartal nur noch ein leichtes Minus
von 0,1 % auf (1. - 3. Quartal: - 3,0 %). Dies ist allein auf den
Straßenbau mit 3,2 % zurückzuführen. Der Auftragseingang nahm im 3.
Quartal um 2,7 % zu (1. - 3. Quartal: 1,5 %). Dieser Anstieg ist
allerdings durch den Septemberwert (- 2,7 %) eingetrübt. Es ist zu
hoffen, dass sich die leichte Erholung trotz sinkender Einnahmen und
steigender Ausgaben der Gebietskörperschaften fortsetzt.
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Geschäftsführer und Leiter der Hauptabteilung
Volkswirtschaft, Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail:  Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de
Auch im Internet abrufbar:
www.bauindustrie.de

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