Berlin (ots)

Der Präsident des Arbeitgeberverbandes
Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, hat die Kritik von Edmund Stoiber
am Tarifabschluss in der Metallindustrie zurückgewiesen. "Die Kritik
von Ministerpräsident Stoiber ist oberflächlich", sagte Kannegiesser
dem Tagesspiegel (Donnerstagsausgabe). Stoiber hatte den Arbeitgebern
vorgeworfen, erst einen teuren Tarifabschluss zu machen und dann
Arbeitsplätze wegen der hohen Kosten ins Ausland zu verlagern. "Bei
mancher Kritik habe ich den Eindruck, dass sie sich Streiks auf
Teufel heraus geradezu herbeiwünscht", kommentierte Kannegiesser die
Äußerungen des bayerischen Ministerpräsidenten. "Raufen kann auch in
Passau kein Wert an sich sein, zumal am Ende nur Flurschäden stehen",
sagte der Gesamtmetall-Präsident mit Blick auf den
Aschermittwochsauftritt Stoibers in Passau. Die Arbeitgeber hätten
sich auf den Kompromiss einlassen müssen, weil "ein wochenlanger
Arbeitskampf für beide Seiten bestenfalls Salbe aufs ohnehin
zerkratzte Gesicht hätte schmieren können". Im Übrigen habe sich die
IG Metall "erstmals in einer Tarifvereinbarung dazu verpflichtet, mit
den Betriebsparteien Abweichungen von tariflichen Normen zu
vereinbaren; das ist nicht wenig", sagte Kannegiesser dem
Tagesspiegel. Dem bayerischen Ministerpräsidenten kündigte er an, er
werde "die Gesamtsituation im Rahmen seiner bevorstehenden
Lohnverhandlungen mit Verdi hautnah nachvollziehen können".

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