Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Wolfgang Thierse: Daimler schadet der Reformbereitschaft in Deutschland - IG Metall: 45 weitere Betriebe in Bayern wollen Arbeitszeit und Löhne kürzen

14.07.2004 – 17:37

Berlin (ots)

Führende SPD-Politiker erheben schwere Vorwürfe
gegen die Konzernführung von Daimler-Chrysler. Mit der Drohung,
Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern, habe die Unternehmensleitung
"ein Klima der Angst befördert", sagte der stellvertretende
SPD-Vorsitzende und Bundestagspräsident Wolfgang Thierse dem
Tagesspiegel (Donnerstagausgabe). "Das schadet der generellen
Reformbereitschaft." Es sei "abstoßend, die Arbeitnehmer mit
Ultimaten zu traktieren, die sich die Vorstände selbst nie gefallen
lassen würden." Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Ute Vogt sprach
gegenüber dem Tagesspiegel von "Erpressungen und Drohungen" der
Daimler-Spitze und kritisierte die "Tendenz großer Konzerne zur
Maßlosigkeit" in Auseinandersetzungen mit den Arbeitnehmern.
Der bayerische Bezirksleiter der IG Metall, Werner Neugebauer,
sagte dem Tagesspiegel, „dass jetzt viele Trittbrettfahrer auf den
Zug der Arbeitszeitdebatte aufspringen und einfach mal probieren
wollen, wie viel sie bei uns rausholen können“. Der IG Metall liegen
nach Neugebauers Angaben inzwischen 45 Anträge von Arbeitgebern in
Bayern vor, die die Arbeitszeit verlängern oder die Löhne kürzen
wollten. „Bei 85 Prozent dieser Betriebe gibt es keinerlei
wirtschaftliche Notwendigkeit dazu. Die wollen bloß mehr Cash“, sagte
Neugebauer.
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