Weser-Kurier: Die Gefahr bleibt Zur Piraterie in der Seefahrt
Bremen (ots)
Vor Somalia sind die Piraten auf dem Rückzug. Das ist ein Erfolg. Er ist dem andauernden Einsatz der EU-Mission "Atalanta" als auch dem Einsatz bewaffneter privater Sicherheitskräfte zuzurechnen. Das Risiko ist für die Piraten zu groß geworden, denn sie wissen: Jetzt wird zurückgeschossen. Gewalt wird mit Gewalt bekämpft. Das Geschäftsmodell, mit einem gekaperten Frachtschiff Millionen zu erpressen, funktioniert zumindest am Horn von Afrika nicht mehr. Auch wenn vor Somalia zuletzt alle Angriffe durch Sicherheitsmaßnahmen abgewehrt werden konnten, bleibt die Piraterie ein Problem für die Schifffahrt. Schließlich sind deren Ursachen nicht behoben. Grundsätzliche Probleme wie fehlende staatliche Strukturen in Ländern wie Somalia oder Nigeria, korrupte Behörden und Gewaltherrschaft von Terrorgruppen lassen sich nicht durch europäische Soldaten und Söldner abstellen. Sinkt die Militärpräsenz oder gibt es an Bord der Schiffe keine Sicherheitskräfte mehr, kehren die Piraten zurück. Die Bedrohung kann noch über Jahrzehnte bestehen bleiben. Immerhin gibt die Bundesrepublik ihren Reedern und Seeleuten jetzt mehr (Rechts-)Sicherheit mit auf den Weg durch gefährliche Gewässer. Mit der jüngst in Kraft getretenen Seeschiffbewachungsverordnung gibt es endlich klare Regeln, die den Einsatz privater Sicherheitskräfte legalisieren. Bislang war dieses Feld eine rechtliche Grauzone, an die sich niemand heranwagen wollte. Da bestand die Angst, dass sich Pistoleros als Sicherheitskräfte verdingen und auf See wilde Schießereien eröffnen. Diese Zweifel sind abgestellt: Wer ein Schiff beschützen will, muss ein straffes Zulassungsverfahren durchlaufen.
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