Rheinische Post: Unionsfraktions-Vize Bosbach lehnt offene Sexualstraftäterdatei ab: "Menschen nicht an den Pranger stellen"
Düsseldorf (ots)
Der stellvertretende Unionsfraktionschef Wolfgang Bosbach hat die Forderung des sächsischen Innenministers Albrecht Buttolo (CDU) nach einer jedermann zugänglichen Sexualstraftäterdatei abgelehnt. "Damit würden wir auch Menschen an den Pranger stellen, die nicht rückfallgefährdet sind und die sich seit langem nichts mehr haben zu schulden kommen lassen", sagte Bosbach der Rheinischen Post (Mittwoch-Ausgabe). Er verwies darauf, dass der Gesetzgeber gerade die Führungsaufsicht erheblich verstärkt habe. Täter müssten nun länger Anweisungen befolgen, blieben länger unter verschärfter Beobachtung und würden bei Verstößen härter bestraft. Im Zusammenhang mit dem Mord an dem neunjährigen Leipziger Mitja durch einen Wiederholungstäter hatte Buttolo eine öffentliche Sexualstraftäterdatei als "hilfreich" bezeichnet. Bosbach schränkte ein, es könne hier nur um die Frage gehen, in wieweit Behörden von Amts wegen informiert werden, wenn ein Sexualstraftäter umziehe, der noch unter Führungsaufsicht stehe.
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