Rheinische Post: Pro Kopfnoten Von Jens Voss
Düsseldorf (ots)
Heute also: Premiere für die Kopfnoten zum Arbeits- und Sozialverhalten. In der Debatte darum ging es weniger um ein Entwederx0ex0eOder, sondern um handwerkliche Fragen: zu viele Teilnoten; dazu missverständliche Kriterien. Im Kern sagt aber niemand, dass es nicht gut ist, Schülern Rückmeldungen über ihr Arbeits- und Sozialverhalten zu geben. Man kann eben nicht dauernd den Mangel an Wertebewusstsein beklagen, mehr Erziehung einfordern und ein solches Instrument ablehnen. Wenn Lehrer erziehen sollen, dann müssen sie auch etwas über einen Schüler jenseits fachlicher Fragen dokumentieren dürfen. Dass die Landesregierung hier entschlossen einen Markstein gesetzt hat, ist richtig. Die Debatte um handwerkliche Mängel ist allerdings ernst zu nehmen. Je einfacher, je klarer solche Kopfnoten sind, desto größer ist ihre Wirkung. Hier sollte die Landesregierung offen sein für Kritik. Die Einwände kommen ja von Verbündeten wie Kirchen, Eltern und Lehrern, die ihren Erziehungsauftrag sehen und Kopfnoten geben wollen aber zurückgestutzt auf transparente Kriterien und ergänzt um mehr freiheitliche Elemente für die Schulen. Hier nachzubessern wäre kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke.
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