Rheinische Post: Kommentar: Klimagipfel-Drama
Düsseldorf (ots)
Die Luft ist raus aus dem Kopenhagener Klimagipfel, lange bevor er begonnen hat. Das ist nicht schön, aber es war zu erwarten. Der Schlüssel für einen Durchbruch liegt in den USA, und dort bewegt sich noch immer zu wenig. Und: Nur wenn sich der Welt zweitgrößter Klimasünder zu Treibhausgas-Minderung verpflichtet, werden sich Schwellenländer wie China oder Indien bewegen. US-Präsident Barack Obama bleibt vorerst den Beweis schuldig, dass er den Friedensnobelpreis zurecht bekommt (ausdrücklich auch mit Hinweis auf den Klimaschutz). Obama, der vieles gleichzeitig angekündigt hat, muss erkennen, dass der Kongress sich nicht drängen lässt und die Vorhaben nach und nach berät. Frühestens im nächsten Jahr werden die Parlamentarier den Präsidenten wissen lassen, was beim Klima geht und was nicht. Die Konferenz-Organisatoren in Kopenhagen sollten daraus die Konsequenz ziehen und auf die große Show mit Staats- und Regierungschefs verzichten. Sonst heißt es wieder "außer Spesen (und unnötigem CO2-Ausstoß) nix gewesen". Die Fachleute freilich können die Vertragsformulierungen vorbereiten, mit denen die Staaten die Weichen für die zweite Stufe der Klimarettung stellen müssen.
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