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Rheinische Post: Jäger unter Druck

Düsseldorf (ots)

Ein Kommentar von Ulli Tückmantel:

Kein Mitglied der rot-grünen Landesregierung in NRW steht derzeit so unter Druck wie Innenminister Ralf Jäger. Als Vorsitzender der Duisburger SPD plagt er sich mit einer Affäre um Spenden, Gutachten und den faktischen Verkauf von Ratsmandaten, die für ihn längst noch nicht ausgestanden ist. Und schon droht ihm neues Ungemach: Die Staatsanwaltschaft bestätigt nicht nur die bereits bekannten Fehler der Polizei, die mit zur Katastrophe bei der Loveparade geführt haben könnten. Nein schlimmer, sie listet weitere auf und stuft sie insgesamt als gravierend ein. Dies fällt nun auch auf Jäger zurück, der noch am Abend nach der Katastrophe versicherte, die Polizei habe keine Fehler gemacht - und die Schuld der Stadt Duisburg und dem Veranstalter zuschob. Jäger tat dies erstens ohne jede Not und zweitens möglicherweise ohne die umfassenden Kenntnisse, auf denen eine Minister-Aussage solchen Gewichts fußen sollte. Zum Zeitpunkt der Katastrophe war Jäger erst wenige Tage im Amt. Niemand wäre auf die Idee verfallen, ihn statt seinen Amtsvorgänger Ingo Wolf (FDP) für etwaige Fehler der Polizei verantwortlich zu machen. Es ist müßig, darüber zu spekulieren, was Jäger zu seiner Aussage über das Polizeivorgehen trieb. Es war ein Anfängerfehler.

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