Rheinische Post: Partei der Populisten Kommentar Von Antje Höning
Düsseldorf (ots)
Max Weber hat Politik definiert als "langsames Bohren dicker Bretter". Gemessen daran hat die Partei, die sich gestern gründete, nichts mit Politik zu tun, aber viel mit Bierzelt. Ihre Kernbotschaft lautet: dagegen. Gegen den Euro, gegen Europa, gegen Aufklärung. Statt komplizierte Wahrheiten verkündet sie Schein-Lösungen, und die haben in der deutschen Geschichte schon in manche Katastrophe geführt. Deutschland raus aus dem Euro? Das würde uns und Europa politisch und ökonomisch in eine tiefe Krise stürzen: Von den Hilfen für andere Länder würden wir keinen Cent wiedersehen, die neue Mark würde das deutsche Exportwunder ruinieren, deutsche Banken und Versicherungen ständen vor dem Kollaps. Bei allem Unmut über das chaotische Euro-Krisenmanagement, wie es auch bei der geplanten Beteiligung von Sparern an künftigen Banken-Rettungen zu besichtigen ist: Eine Partei, deren Mitgründer Konrad Adam den Vorwurf des Populismus für eine "Auszeichnung" hält, ist - anders als ihr Name suggeriert - keine Alternative für Deutschland.
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