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Rheinische Post: Kommentar
Schwarz-grüne Option = Von Gregor Mayntz

Düsseldorf (ots)

Eine Entscheidung von Hessens Regierungschef Volker Bouffier für schwarz-grüne Koalitionsverhandlungen ist vordergründig dem Kalender geschuldet: Da sowohl SPD als auch Grüne signalisiert haben, ein solches Angebot entgegen-, aber erst nach Parteitagsbeschlüssen annehmen zu wollen, entschied die Terminierung: Die Grünen tagen diesen Samstag, die SPD erst eine Woche später. Mit einem Votum für Schwarz-Rot hätte Bouffier den Grünen die Möglichkeit gegeben, in bequeme Oppositionsreflexe zu verfallen. So aber zwingt er sie, die ideologischen Vorbehalte eines grünen Anti-CDU-Milieus zu messen an den Erwartungen ihrer zunehmend bürgerlichen Wähler und ihrer Mitverantwortung für das Land angesichts großer Einigungschancen in Sachthemen. Schwarz-Grün ist nicht nur für Hessen die spannendere Alternative. Die CDU darf ein Wiedererstarken der FDP nicht zur alleinigen Perspektive machen, und die Grünen erleben, wie sowohl die rechnerische Mehrheit von Rot-Rot-Grün als auch die Chance für Rot-Grün von Wahl zu Wahl schrumpfen.

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