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Rheinische Post: Kanonen auf Spatzen? Kommentar Von Reinhard Kowalewsky

Düsseldorf (ots)

Wenn die NRW-Steuerfahndung mit dem Kauf der Steuer-CDs gegen Schwarzgeldkonten in der Schweiz vorgeht, ist das gut. Ebenso ist es vernünftig, wenn Steuerermittler und EU versuchen, massenhaften Betrug mit falschen Abrechnungen von Mehrwertsteuer zu stoppen. Natürlich kann der Staat nicht hinnehmen, wenn beim Handel mit Gebrauchtwagen und anderen Waren viele Milliarden Euro hinterzogen werden. Auch wenn die Staatsanwaltschaft nun überprüft, ob Bauern am Niederrhein über ihre Erzeugergemeinschaft einige Millionen Euro an ungerechtfertigtem Steuervorteil kassiert haben, ist das verständlich. Falls sich herausstellt, dass sie viele Tiere in Wahrheit selbst vermarktet haben, muss auch der korrekte Steuersatz abgerechnet werden. Trotzdem bleiben Fragezeichen: Bei 72 Landwirten die Büros zu durchsuchen, ist schon ein heftiger Eingriff. Hinzu kommt, dass die Vermarktungsfirma keineswegs eine reine Briefkastenfirma zum Steuertricksen war. Dies bedeutet: Der Fiskus sollte nachsichtig mit den Bauern umgehen, falls sich Fehler herausstellen.

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