Kommentar: Den örtlichen Handel besser absichern
Düsseldorf (ots)
Natürlich denken Post, Ebay, Zalando und andere Unternehmen auch an sich selbst, wenn sie es kleinen Handelsfirmen erleichtern wollen, ihre Waren online über sie zu verkaufen. Trotzdem ist die neue Initiative sehr gut. Weil die meisten Geschäfte geschlossen sein müssen, gibt es für sie keine Alternative, als Produkte zu ihren lokalen Kunden per Post oder eigener Zustellung zu bringen. Doch wenn die Internetplattformen es nun erleichtern, Waren im Internet anzubieten und eine Bestellung anzunehmen, kann man dies nur begrüßen. Das ist gerade für größere Unternehmen deutlich effizienter, als Bestellungen nur am Telefon oder per Mail anzunehmen. Gleichzeitig sind weitere Schritte notwendig, um den lokalen Handel abzusichern. Wenn Bund und Länder nach Ostern entscheiden, wie der Shutdown langsam aufgehoben wird, sollten kleine Handelsgeschäfte relativ schnell wieder öffnen. Wenn die Kunden angehalten werden, großen Abstand zum Personal und untereinander zu halten und vielleicht auch einen Mundschutz zu tragen, wäre das deutlich eher zu verantworten als die Öffnung der Schulen: Dort würden 25 bis 30 Schüler stundenlang in einem Raum sitzen. Nur die Öffnung von Gaststätten wäre ein besserer Weg, um die Viren schneller zu verbreiten. Es ist schlimm, dass die NRW-Landesregierung viel zu wenig dafür tut, um für eine weitere Schließung der Schulen vorbereitet zu sein, und es unterließ, Laptops für eine dann nötige digitale Lernoffensive anzuschaffen. Die Händler sollten ihre Lage durchdenken: Sie können nach dem Ende der Kontaktsperre anbieten, bestellte Waren direkt abzuholen, was die reinen Onlinehändler wie Amazon nicht können. Dies bedeutet: E-Commerce sollte als Chance gerade von lokalen Händlern gesehen werden.
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