Alle Storys
Folgen
Keine Story von Rheinische Post mehr verpassen.

Rheinische Post

Kommentar
Rentenbesteuerung - bitter, aber gerecht = Von Martin Kessler

Düsseldorf (ots)

Jahr für Jahr können sich die Rentner derzeit auf eine großzügige Anpassung ihrer Bezüge freuen. Im Schnitt lag die Anhebung in den vergangenen fünf Jahren zwischen zwei und vier Prozent. Die Kehrseite der Rentenerhöhungen ist, dass mehr Rentner in die Steuerpflicht hineinwachsen. Noch ist die Zahl der neuen Steuerpflichtigen im Verhältnis zu allen Rentenbeziehern überschaubar, aber dabei wird es nicht bleiben. In Zukunft werden mehr Rentner Steuern zahlen müssen. 2019 haben die Rentner fast 41 Milliarden Euro an die Finanzämter überwiesen.

Vielen Älteren dürfte es schwerfallen, plötzlich Steuern zu zahlen. Häufig wird das Argument vorgebracht, dass die Einkommen, die den Rentenanspruch begründen, bereits versteuert wurden. Doch das ist falsch. Für die versteuerten Einkommen erhalten die Rentner einen Freibetrag. Hinzu kommt der Arbeitgeberanteil der Altersbeiträge, der von vornherein steuerfrei war. Im Grunde zahlen die Rentner nur für die Altersbezüge Steuern, die während ihrer Erwerbstätigkeit unversteuert blieben. Das nennt man nachgelagerte Besteuerung, und die ist gerecht und angemessen. Die Steuer wäre sogar während der Erwerbstätigkeit wegen der Progression höher gewesen.

Der zweite Einwand sind die sonstigen Einkünfte wie Betriebsrenten, Vermietung, Zinsen oder Erträge aus Kapitalanlagen. Wenn die hinzukommen oder steigen, kann es sogar sein, dass Rentner netto weniger in der Tasche haben. Aber auch das entspricht den Regeln des Steuerrechts und der Leistungsfähigkeit. Jeder muss entsprechend seiner Einkünfte Steuern zahlen, egal ob es sich um Einkommen im Alter oder während der Erwerbstätigkeit handelt. Vielleicht ist es aber ein Trost, dass trotz dieser Tatsachen erst fünf von 21 Millionen Rentnern tatsächlich steuerpflichtig sind.

www.rp-online.de

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 28.07.2020 – 21:28

    Kommentar / NRW hätte Urlauber früher testen müssen = Von Florian Rinke

    Düsseldorf (ots) - Reise-Rückkehrer aus Risikogebieten sollen schon bald bei der Ankunft am Flughafen verpflichtend auf das Coronavirus getestet werden. So will man verhindern, dass aus Ländern wie der Türkei Infizierte das Virus wieder einschleppen und für neue Infektionsherde sorgen. Laut NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann könnte es in der kommenden ...

  • 28.07.2020 – 12:39

    Union hat Änderungsbedarf an Heils Gesetz zum Werkvertragsverbot

    Düsseldorf (ots) - Die Union hat vor dem für Mittwoch geplanten Kabinettsbeschluss zum Werkvertragsverbot in der Fleischindustrie noch Änderungsbedarf am Gesetzentwurf von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) angemeldet. Ob das Kabinett den Gesetzentwurf am Mittwoch beschließen kann, sei daher zur Zeit noch offen, erfuhr die Düsseldorfer "Rheinische Post" ...

  • 28.07.2020 – 12:09

    Röttgen: Der neue US-Botschafter kann sich auf Deutschland verlassen

    Düsseldorf (ots) - Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU), hat dem designierten neuen US-Botschafter in Deutschland, Douglas Macgregor, nach Turbulenzen im deutsch-amerikanischen Verhältnis einen Neustart der Zusammenarbeit angeboten. "Auf das deutsche Angebot einer partnerschaftlichen, freundschaftlichen Kooperation kann ...