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Rheinische Post: Die Launen der Umweltpolitik

Düsseldorf (ots)

Von Martin Kessler
Umstritten war die staatliche Förderung der Bio-Kraftstoffe schon 
immer. Sie waren im Verbrauch weniger sparsam als herkömmlicher 
Sprit. Und die Folgekosten des ungebremsten Rapsanbaus für Landschaft
und Böden wurden regelmäßig in die Ökobilanzen nicht eingerechnet. 
Insofern ist Steinbrücks Schritt konsequent, den Steuervorteil zu 
streichen.
Weniger konsequent ist es dagegen, den Mineralölkonzernen verbindlich
vorzuschreiben, den umstrittenen Öko-Kraftstoff künftig Benzin und 
Diesel beizumengen. Das verteuert unnötig den ohnehin schon 
gesalzenen Spritpreis und bringt ökologisch so gut wie nichts.
Die Absicht des Finanzministers, weitere Einnahmequellen anzuzapfen, 
wird überdeutlich. Zugleich ist der Vorgang ein Beispiel für die 
Folgen verfehlten staatlichen Handelns. Durch den Steuervorteil 
sollte ein Markt für biologische Kraftstoffe geschaffen werden. Doch 
schon bei der ersten größeren Finanzkrise wird das Ziel wieder 
kassiert.
In die Röhre schauen nun die Autofahrer, die darauf vertraut haben, 
dass der Staat seine Förderung längerfristig anlegt. Die anderen 
dagegen zahlen mit den höheren Spritpreisen für die Launen der 
Umweltpolitik. Mit ihrem Zickzack-Kurs fängt die neue Bundesregierung
offensichtlich da an, wo die alte aufgehört hat.

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Telefon: (0211) 505-2303

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